Gut besucht war die letzte Sitzung des Ortschaftsrates Gaiß-Waldkirch im Jahr 2021. Zu Gast war auch Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank. Zentrales Thema der Sitzung war die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung im Ortsteil Gaiß, die dann auch so beschlossen wurde.
- Tempo 30: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung, so erklärte Ortsvorsteher Torsten Basler, würde für die gesamte Ortschaft gelten, ohne Ausnahme. Das sei in Gaiß problemlos machbar, das habe ihm auch Jürgen Wiener, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, bei einer Ortsbegehung bestätigt. Dazu brauche es keinen Schilderwald, es sei ausreichend, an den Ortstafeln zusätzliche Schilder anzubringen. Er selbst, so der Ortsvorsteher, halte das aufgrund der beengten Straßenverhältnisse für dringend erforderlich. Viele Gebäude stünden direkt an der Straße, die Ausweichmöglichkeiten seien sehr begrenzt.

Dazu gab es viele Fragen: Wollen wir das wirklich? Halten sich die Verkehrsteilnehmer daran? Wie kann man das überwachen? Müssen die Leute nicht ohnehin so fahren, dass sie jederzeit anhalten können? Werner Rüd sagte: „Ich halte es allein schon der Kinder wegen für richtig und wichtig. Verwiesen wurde auch auf den Milchlaster, der täglich zweimal die Ortschaft passiert. Da werde es dann jedes Mal sehr eng, wenn auch noch Fußgänger oder Kinder unterwegs seien, zu Fuß oder mit dem Bobbycar. „Wenn eines stolpert, liegt es unter dem LKW“, sagte er. Bei der Abstimmung sprachen sich drei Ortschaftsräte für das Tempolimit aus, drei enthielten sich der Stimme.
- Kinderspielplatz: Der Platz am oberen Ortsrand soll vergrößert und mit weiteren Spielgeräten ausgestattet werden. Das hatte OB Philipp Frank bei seiner Sommertour durch die Ortsteile zugesagt. „Was genau kommt, das weiß ich nicht, aber wir brauchen mehr Platz“, sagte der Ortsvorsteher. Daher müsse auch der Pachtvertrag neu gefasst und der Zaun entsprechend erweitert werden. Mit dem Ausbau solle noch im Winter, abhängig von der Wetterlage, begonnen werden. Auch die Sicherung der Türen sei wichtig, so ein Hinweis aus den Reihen der Besucher.
- Kanalarbeiten: Probleme bereiten die laufenden Kanalarbeiten. Oft werden die Straßen ein zweites Mal aufgemacht, um Leitungen für Wasser, Strom, Breitband, Leerrohre und Hausanschlüsse zu verlegen. Hier sei es notwendig, so wurde in der Sitzung gemahnt, dass sich die Netzbetreiber besser miteinander absprechen, die Maßnahmen in einem Zug umsetzen, statt die Straße ein zweites Mal aufzureißen, „damit zieht sich ein riesiger Flickenteppich durchs Dorf.“ Aufgrund der Kanalarbeiten war auch die Ortsverbindungsstraße nach Eschbach lange Zeit gesperrt. Jetzt sei es zwar möglich, so Torsten Basler, die Strecke wieder zu befahren, ganz zum Abschluss kämen die Bauarbeiten aber erst in der zweiten Januarhälfte.
- Dank des Oberbürgermeisters: OB Philipp Frank dankte den Ortschaftsräten für ihr Engagement zum Wohle der Ortschaft und für ihre Bereitschaft, das Dorf mit Leben zu füllen. Erstaunlich für ihn seien die hohen Besucherzahlen, „mehr als bei den meisten Gemeinderatssitzungen“, sagte er. Das sei für ihn ein Zeichen für die enge Verbundenheit, die in den Ortschaften gepflegt werde. Er erinnerte an seine ersten Besuche im Dorf, zuletzt im Rahmen seiner Sommertour, bei der auch Station am Kinderspielplatz gemacht wurde.
Weitere Themen
Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ in der Ortschaftsratssitzung überreichte Ortsvorsteher Torsten Basler Ortschaftsrätin Petra Schulz für zehnmaliges Blutspenden eine Ehrenurkunde. Angeregt wurde, beim Aussiedlerhof Birkenberger, Richtung Waldkirch, Hinweisschilder für querende Rinder anzubringen, eventuell als Klappschilder. Warum die alten Schilder entfernt wurden, konnte niemand erklären. Hingewiesen wurde auf den Freischnitt der Sträucher und Bäume an den Straßenrändern, vor allem beim Brunnen. Bei einem Treffen der Ortsvorsteher, so berichtete Basler, sei beschlossen worden, die Bürgerversammlungen in den Ortsteilen, die traditionell im Januar stattfinden, auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.