Verschwundene Ortsschilder hatten vor drei Jahren in Oberalpfen für Ärger, aber auch für Rätselraten gesorgt: Was hat der bis heute unbekannte Delinquent (wer weiß, vielleicht waren auch mehrere Täter am Werk) wohl mit den Blechtafeln angestellt? Eventuell hängen sie als fragwürdige Souvenirs in irgendeinem Hobbykeller. Dass Verkehrsschilder, neben ihrem eigentlich zugedachten Zweck, nicht nur als Wandschmuck dienen können, zeigt sich in einem bestimmten Waldstück im Raum Waldshut-Tiengen.

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Dort steht ein Jägerhochsitz, der nach üblichem Konstruktionsmuster aus Holz zusammengezimmert ist, aber eine Besonderheit aufweist: Als Dach wurden nicht etwa Latten mit darauf festgenagelter Teerpappe verwendet, sondern eine blecherne Verkehrstafel schützt den Waidmann zuverlässig auch noch vor dem stärksten Regen. Da die rechteckige Platte mit der Beschriftung nach unten montiert wurde, sind gewisse Rückschlüsse auf den ursprünglichen Standort möglich: Die schwarzen Lettern auf gelbem Grund zeigen, dass die Tafel Autofahrern einst den Weg zur Kreisstadt, zu Weilheimer Ortsteilen und zur B 500 gewiesen hat. Offen bleibt die Frage, wie der amtliche Richtungsanzeiger mit den nun wohl nicht mehr ganz korrekt positionierten Pfeilen auf den Ansitz gekommen ist. Vorbeikommenden Wanderern ist jedenfalls zu empfehlen, sich nach wie vor lieber an den roten Rauten des Schwarzwaldvereins zu orientieren.

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