Künstliche Intelligenz (KI) wird über kurz oder lang unser Leben grundlegend verändern. Ein innovatives Unternehmen, das KI-Technologien entwickelt, ist die CST GmbH in Waldshut-Tiengen. Das Unternehmen arbeitet derzeit an einer neuen KI-Technologie zum Messen der Profiltiefe von Reifen mittels mobiler Endgeräte. Einfach ein Handy oder Tablett über den Reifen halten und alle relevanten Informationen angezeigt bekommen – dies soll demnächst möglich sein. Als einzige Firma aus dem Kreis Waldshut und der Hochrhein-Region wurde die CST GmbH beim KI-Innovationswettbewerb des Landes berücksichtigt.

„Eine beliebige App macht ein Foto von dem Reifen, sendet dieses zu der Cloud-Lösung von CST, dort wird es von der von uns entwickelten KI untersucht und dann das Ergebnis zurück zur App gesendet.“ So beschreibt Mitarbeiter Florian Wirth, Ansprechpartner für das neue Reifenanalyse-System, die Funktionsweise. Eine identische oder auch nur ähnliche Lösung gibt es derzeit nach Aussage des Unternehmens nicht auf dem Markt.

Neben dem Messen der Reifentiefe, sollen bis zum Jahresende weitere Diagnosen, zum Beispiel Reifenalter, Reifentyp oder schräg abgefahrene Reifen, möglich sein. Potenzielle Zielgruppen sind Reifendienstleister, Werkstätten, Leasinganbieter, Reifenhotels, Versicherungen und interessierte Privatpersonen. CST kann bei seiner KI-Reifenmessung auf Erfahrungen und Entwicklungen des ehemaligen Waldshut-Tiengener Unternehmens Procontour aufbauen.

„Eine beliebige App macht ein Foto von dem Reifen, sendet dieses zu der Cloud-Lösung von CST, dort wird es von der von uns ...
„Eine beliebige App macht ein Foto von dem Reifen, sendet dieses zu der Cloud-Lösung von CST, dort wird es von der von uns entwickelten KI untersucht und dann das Ergebnis zurück zur App gesendet.“ Florian Wirth, CST-Mitarbeiter und Ansprechpartner für das neue Reifenanalyse-System | Bild: CST

Das Procontour-Team entwickelte Systeme für die automatisierte Profiltiefenmessung im fließenden Verkehr und arbeitete für einen großen deutschen Werkstattausrüster. Durch Gründung der CST GmbH kam die Profiltiefen-Technologie wieder an den Hochrhein zurück. Mit einem finanziellen Engpass muss CST nicht rechnen, denn das Unternehmen hat für sein KI-Reifenprojekt eine Landesförderung in Höhe von rund 170.000 Euro erhalten, was knapp der Hälfte des Projektbudgets entspricht.

Neben der Reifenprofilmessung, hat CST auch noch andere Produkte und Dienstleistungen zur Qualitätskontrolle entwickelt. Beispielsweise zum Dokumentieren der Höhe von Kerzenflammen oder im Zuge von Corona, ein KI-System, das mittels Kameraaufnahmen den korrekten Sitz von Masken feststellt.

Maskenkontrolle mit KI-System von CST: Das Gerät erkennt, ob vorbeigehende Personen eine Maske tragen und ob diese richtig sitzt, also ...
Maskenkontrolle mit KI-System von CST: Das Gerät erkennt, ob vorbeigehende Personen eine Maske tragen und ob diese richtig sitzt, also über Mund und Nase geht, und gibt entsprechende visuelle Signale. | Bild: CST

Dieses System wird momentan von CST weiter entwickelt mit dem Ziel, allgemein nicht ordnungsgemäß getragene Schutzausrüstung zu erkennen wie zum Beispiel fehlende Helme von Arbeitern auf einer Baustelle. In der nahen Zukunft will CST sein Wissen über Anwendungen künstlicher Intelligenz anderen Unternehmen zur Verfügung stellen: Grundlegendes Wissen kostenlos, tiefergehendes Wissen in individuellen Schulungen.