Die Asbestfunde an der Eisenbahnbrücke Waldshut/Koblenz haben die Sanierung des historischen Bauwerks nachhaltig durcheinandergebracht. Noch immer sind die Nachjustierung der weiteren Planung und die Kostenkalkulation nicht abgeschlossen, wie Martin Meier, Sprecher der SBB, auf Nachfrage darstellt. So ist derzeit die Lage auf der Baustelle an der ältesten Eisenbahnbrücke entlang des Rheins.
Aktuell ist vieles in der Schwebe
Die Arbeit an der Organisation und Disposition der weiteren Arbeitsschritte ist derzeit in vollem Gange, wie Meier erklärt. „Der weitere Zeitplan für die Arbeiten wird derzeit von dem Hauptunternehmer bearbeitet und sollte demnächst feststehen.“
Ebenso unkonkret sind, Stand heute, noch die zu erwartenden Mehrkosten, die durch die ungeplanten Verzögerungen entstanden sind. Denn dass sich der Kostenrahmen verändert habe, stehe außer Frage. Immerhin sollte das Gros der Arbeiten bekanntlich schon im Oktober 2023 abgeschlossen und die Strecke dann zumindest eingeschränkt wieder für den Bahnverkehr nutzbar sein.
Nun müssten Nachtragsangebote ausgewertet werden, um die genaue Höhe der Kosten zu ermitteln. Diese Arbeit laufe derzeit, so Martin Meier.
Bis zu zehn Arbeiter auf der Baustelle
Abgesehen davon werde natürlich auch auf der Baustelle tüchtig gearbeitet. „Derzeit werden auf der Baustelle alle Arbeiten vorangetrieben, die unabhängig vom Korrosionsschutz sind.“ Denn das ist die Sparte, bei der die Asbestfunde aufgetreten sind, die die Abläufe nun seit Monaten behindern.
Davon nicht betroffen sind beispielsweise die Arbeiten an den Brückenlagern. Diese sind durch Jahrzehntelange Nutzung verschlissen und werden derzeit ausgewechselt. Die Anzahl der Arbeiter vor Ort hänge von den jeweiligen Arbeitsschritten ab, wie Meier erläutert: „Es können bis zu zehn Arbeiter sein.“
Noch unklar, wann Züge wieder rollen
„Die Strecke wird wieder nutzbar sein, sobald der Korrosionsschutz am Obergurt abgeschlossen ist, und die Fahrbahn wieder eingebaut wurde“, sagt Meier. Das seien laut Planung die nächstfolgenden Arbeitsschritte – und es seien auch die letzten Maßnahmen, die im Rahmen der Brückensanierung noch vorzunehmen seien.
Aber wie viel Zeit ins Land ziehen wird, bis diese Arbeiten abgeschlossen sind, ist noch unklar. Meier dazu: „Ein genauer Zeitpunkt für den Abschluss des Gesamtprojekts kann derzeit noch nicht genannt werden.“
Stadt Waldshut-Tiengen beteiligt sich weiter an Betriebskosten
Ungeachtet der Verzögerungen und Probleme auf der Baustelle ist die Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung der Eisenbahnbrücke auch bei Stadt und Gemeinderat ungebrochen.
In jüngster Sitzung genehmigte das Gremium bereits die weitere finanzielle Beteiligung der Kommune am Betrieb der Strecke in Höhe von 27.000 Euro pro Jahr. Das, so sprach Stadtrat Jörg Holzbach (FW) vielen aus dem Herzen, sei auf jeden Fall „gut angelegtes Geld“.