Seinen Augen nicht trauen wollte Hubert Rossa am Sonntagmorgen, als er gegen 8 Uhr morgens ins Waldshuter Wildgehege kam. Als Mitarbeiter kümmert er sich täglich um die dort lebenden Vögel. Rossa musste feststellen, dass in jede der fünf Volieren der Rabenvögel und Uhus große, rechteckige Löcher geschnitten worden waren.
Zwei Vögel, ein Eichelhäher und eine Elster, werden vermisst. Die sechs Uhus, deren Voliere sogar an zwei Stellen große Löcher aufwies, waren aber alle noch da.
Polizei nimmt Vorfall auf
Die Polizei war vor Ort und hat die Beschädigungen aufgenommen. Der Trägerverein des Wildgeheges geht davon aus, dass die Löcher Ergebnis einer geplanten Vorgehensweise zur Befreiung der Vögel waren.
Absolut nicht nachvollziehbar ist dies für Hubert Rossa, weil die im Wildgehege lebenden Rabenvögel aufgrund verschiedener Handicaps in der freien Wildbahn nicht überleben könnten. Dies gelte auch für die Uhus, die Handaufzuchten seien und in Freiheit nicht zurecht kämen.
„Bevor ich mir ein Urteil bilde und etwas tue, informiere ich mich doch, an den Volieren sind Erklärtafeln“, sagt Rossa. Der Wildgehege-Verein ist froh, dass nur zwei Vögel entflohen sind, allerdings wird von einem großen finanziellen Aufwand für die sachgerechte Reparatur der Volieren ausgegangen. Bislang sind die Löcher nur provisorisch geflickt.

Der Ärger, der Frust, das Unverständnis über die Tat sitzen tief. Werner Jockers, Vorsitzender des Wildgehege-Vereins, hat kleine Tafeln entworfen, die dies zum Ausdruck bringen und die neben jedem geflickten Loch zu finden sind. Auf ihnen steht, dass fehlgeleitete Tierschützer die Löcher geschnitten hätten, die Vögel des Wildgeheges in der freien Natur dem Tod preisgegeben wären.
Enttäuschung über den Vorfall groß
Weiter heißt es auf den Tafeln: „Es tut uns weh, dass unsere ehrenamtliche Arbeit für Tiere und die Bevölkerung so missbraucht wird.“
Alle Vögel, die das Wildgehege aufnimmt und aufgrund verschiedener Verletzungen versorgt, werden nach Aussage von Hubert Rossa wenn möglich wieder in die Freiheit entlassen. So wie aktuell ein Wanderfalke, der so geschwächt ist, dass er bislang kaum alleine fressen kann.