„Blumen sind für mich das Lächeln der Natur“, sagte Bürgermeister Joachim Baumert in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschuss und dankte dem Team der Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen für die floralen Akzente, die die Mitarbeiter übers ganze Jahr in der Stadt setzen.
Die Stadtgärtnerei kümmert sich jedoch um mehr als Blumen und Stauden, wie der von Leiter Bernd Kramm vorgestellte Jahresbericht für 2020 zeigt. So bereitet der Klimawandel den Gärtnern Sorgen. Die Entwicklung zeige, dass Bäume sowohl trockene, heiße Sommer, als auch Frost aushalten müssen, berichtete Bernd Kramm, der auf ein breites Baumsortiment im Stadtgebiet setzt.
Stachelige Hingucker
Bernd Kramm (links) und Gärtnermeister Martin Feldmann stehen auf diesem Archivfoto neben dem prachtvollen Kakteen- und Sukkulenten-Rondell beim Eingang zur Stadtgärtnerei in der Schmittenau, das jedes Jahr zwischen Mai und Oktober bewundert werden kann. „Das Rondell kommt sehr gut an“, erklärte Kramm. Gestaltet wurde das Beet von Martin Feldmann mit Unterstützung der Auszubildenden.
Friedhöfe sind die größten Grünflächen
Mit 5,8 Hektar stellt der Bergfriedhof in Waldshut die größte zusammenhängende Grünfläche der Stadt dar. Die Pandemie habe das Aufgabengebiet der Friedhofsgärtner 2020 erweitert, berichtete Kramm. So musste die Anzahl der Stühle in den Einsegnungshallen mehrfach entsprechend der Corona-Verordnung verändert werden.
Die Stadtgärtnerei in Zahlen
Blütenpracht in Kübeln und Rabatten
Die Stadtgärtnerei verfügt über 120 Grün- und Kübelpflanzen. Außerdem bepflanzen die Mitarbeiter jedes Jahr 200 Blumenkästen an städtischen Gebäuden, sieben Brunnen in den Innenstädten von Waldshut und Tiengen sowie diverse Kübel wie hier am Waldshuter Rheinufer. Dafür sorgt die Stadtgärtnerei jährlich selbst für die Anzucht von 20.000 Sommerblumen sowie von 15.000 Herbst- und Frühjahrsblühern wie Stiefmütterchen, Horn-Veilchen, Bellis und Ranunkeln. „Die Brunnenbepflanzung kommt immer sehr gut an“, freute sich Bernd Kramm.
Häuser für gefiederte Stadtbewohner
Die Stadtgärtnerei kümmert sich auch um gefiederte Stadtbewohner. Die Mitarbeiter betreuen etwa 90 Nistkästen, wie hier im Bild am Waldshuter Rheinufer. Ende Februar werden alle Nistkästen kontrolliert und gereinigt. Die Belegungsquote beträgt laut Bernd Kramm etwa 80 Prozent: „Die Kästen werden sehr gut angenommen.“
Ginkgo statt Linde in der Bismarckstraße
Als Ersatz für die Linde, die gefällt werden musste, hat die Stadtgärtnerei im Sommer 2020 in der Bismarckstraße vor dem Gebäude von SÜDKURIER und Alb-Bote einen Ginkgo-Baum gepflanzt. Diese Pflanzung veranlasste den Schweizer Journalisten Urs Aerni zu einem Leserbrief. Bernd Kramm berichtete im Gremium von einem anschließenden regen E-Mail-Austausch mit Urs Aerni, der schließlich mit seinem Team am 21. August nach Waldshut kam, um eine kurze Videoreportage über das Thema Stadtbäume und Klimawandel aufzuzeichnen.
Baum aus Waldshut in bundesweiter Broschüre
Ein Foto von Bernd Kramm, das einen der vier Bäume in der Waldshuter Poststraße zeigt, wurde in der aktuellen Broschüre „Zukunftsbäume für die Stadt“, herausgegeben vom Bund deutscher Baumschulen, veröffentlicht. „Ich bin ein wenig stolz darauf“, sagte der Leiter der Stadtgärtnerei im Bau- und Umweltausschuss. Bei den Bäumen in der Poststraße handelt es sich um die Art „Malus trilobatus“ (deutsch: Dreilappiger Apfelbaum), die als robust gelten.
Blumenwiese statt Rasenfläche
„Wo es geht, versuchen wir Rasenflächen in Blumenwiesen umzuwandeln“, erklärte Bernd Kramm. Denn für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten gibt es auf grünem Rasen keine Nahrung. Das Foto zeigt gelbe Butterblumen und Löwenzahn zwischen dem Waldshuter Viehmarktplatz und der Auffahrt zur B 500. Naturbelassen sind laut Kramm auch zwei Flächen auf dem Aarberg in Waldshut und beim Vitibuck in Tiengen, die mit Schafen beweidet werden.
Pflege von Bäumen
Alle zwei Jahre schneiden Mitarbeiter der Stadtgärtnerei die alten Platanen auf dem Waldshuter Johannisplatz zurück, wie hier zuletzt Ende Januar 2020. Der dritte trockene Sommer in Folge führte laut Bernd Kramm zu einem erhöhten Aufwand in der Baumpflege. Die Stadtgärtnerei konnte diesen Mehraufwand aus Kapazitätsgründen nicht allein stemmen und musste mehrere externe Fachfirmen beauftragen.