Von weitem war die Rauchsäule zu sehen, als im vergangenen August der Gasthof Krone in Rietheim lichterloh brannte. Das Feuer machte die Wohnungen in den Obergeschossen unbewohnbar. Weil das Löschwasser und der Rauch das Restaurant im Erdgeschoss in Mitleidenschaft zogen, ist die ‚Krone‘ seither geschlossen. Rund acht Monate später lagen nun die Pläne für den Wiederaufbau des völlig zerstören Dachstuhles auf der Gemeindeverwaltung in Zurzach öffentlich auf.
Wie dem Baugesuch zu entnehmen ist, liegt die Investitionssumme bei einer Millionen Franken. Das Baugesuch beschränkt sich gemäß der der Abteilung Bau, Planung und Umwelt auf den Wiederaufbau des unbeheizten Dachstuhls. Das Gebäude unterliegt dem Volumenschutz. Aus baurechtlicher Sicht sei der Wiederaufbau „einfach“ zu beurteilen.
Sanierung ohne große bauliche Maßnahmen
In einem Begleitschreiben heißt es: „Wir wollen das Gasthaus Krone anhand der im Jahre 1981 der Familie Höchli bewilligten Pläne so schnell wie möglich wieder aufbauen.“ Weiter steht geschrieben, dass das Erd- und das erste Obergeschoss nach dem Brandfall saniert werden müssten, aber ohne große bauliche Massnahmen. Die Abteilung Bau, Planung und Umwelt teilt dazu mit, dass diese innere Sanierung erst nach detaillierten Information beurteilt werden könne.

Im Erdgeschoss befindet sich der Gastronomiebereich mit der Gaststube, die 42 Plätze bietet, dem Jägerstübli mit 22 Plätzen und dem Rietheimstübli mit 55 Plätzen. Im ersten Obergeschoss befindet sich eine 3,5- und eine 4,5-Zimmerwohnung. Eigentümerin der Liegenschaft ist die Sali Immobilien AG mit Sitz in Zurzach. Hinter dem Unternehmen steht „Krone“-Wirt Sali Mehmetaj.
Zeitpunkt der Eröffnung ist noch ungewiss
Der Brand war kurz vor 16 Uhr in einer der Wohnungen über dem Restaurant an der Feldstraße 1 ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Gäste in der „Krone“.
Vor Ort waren weit über 50 Einsatzleute der Stützpunktfeuerwehr Zurzach, der Feuerwehr Döttingen-Klingnau-Koblenz, der Stützpunktfeuerwehr Baden, der Kantonspolizei Aargau, dem Grenzwachtkorps sowie der Ambulanz. Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht hindurch bis um 9 Uhr morgens.
Brandursache ist geklärt
Brandursache war ein mutmaßlich fahrlässiger Umgang mit Raucherwaren, wie die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage mitteilt. Darunter fallen etwa Zigaretten oder Zündhölzer.
Der Großbrand verursachte einen Schaden von über einer Million Franken. Wie Wirt und Inhaber Sali Mehmetaj im Oktober gegenüber ArgoviaToday erklärte, übernimmt die Versicherung den Betrag. Er glaube aber nicht, dass dies ausreichen werde, um den Gasthof den heutigen Standards entsprechend wieder aufbauen zu können. „Aber wir geben unser Bestes.“
Er übernahm das Lokal im Frühling 2021, zu dem nebst der Wirtschaft auch zwei Mietwohnungen sowie eine kleinere Wohnung gehören. Zuvor war er zwei Jahre Koch im Gasthof.
Wann die Gäste wieder im Gasthof einkehren können, ist derzeit noch ungewiss. „Die letzten Monate waren herausfordernd, und wir arbeiten hart daran, die Schäden zu beheben und eine Wiedereröffnung vorzubereiten“, schreibt das „Krone“-Team auf Anfrage.
Die Autorin ist Redakteurin der ‚Aargauer Zeitung‘, wo dieser Artikel zuerst erschienen ist.