Mit 3055 Stimmen hat Gerd Jacobshagen von allen Neuen im Gemeinderat das beste Ergebnis erzielt. Wobei: Wirklich neu ist der 60-Jährige in dem Gremium ja eigentlich nicht. Stadtrat war er schon einmal 15 Jahre lang – von 1999 bis 2014. Und doch habe sich seither einiges weiterentwickelt und viele neue Themen sind hinzugekommen. Seine Tätigkeit will er jedenfalls mit viel Pragmatismus und Offenheit angehen, betont Jacobshagen im Gespräch mit unserer Zeitung.
Freude über großen Rückhalt bei Wählern
„Ich wurde schon ein Stück weit zu einer erneuten Kandidatur überredet“, schildert Jacobshagen. Aber die anstehenden Themen, mit denen die Stadt und damit auch der Gemeinderat in den nächsten Jahren konfrontiert werden hätten ihn sehr angesprochen, denn sie passten einfach zu im, ist der Zahntechniker sicher.
Denn die Stadtentwicklung in all ihren Facetten – baulich, wirtschaftlich, verkehrlich und touristisch – das war schon früher sein zentrales Thema, wie er sagt. Insofern freue er sich über das große Vertrauen der Wähler, das ihm nun die Rückkehr in den Gemeinderat ermögliche: „Ich habe ein tolles Ergebnis erzielt“, sagt er.
Verkehrsthemen und Stadtentwicklung stehen weit oben
Besondere Steckenpferde sind für Jacobshagen die Verkehrsprojekte, die die Stadt betreffen, von der A98, für die mit der aktuellen Tunnellösung „die beste Planung gefunden wurde, die ich je gesehen habe“, bis zur Querung des Rheins mit einer neuen Brücke.
Eng mit der Elektrifizierung der Hochrhein-Strecke, die bald beginnen soll, sind laut Jacobshagen die Umgestaltung und Barrierefreiheit des Waldshuter Bahnhofs verbunden, dessen Leistungsfähigkeit ausgebaut werde.
Was eine zukunftsträchtige Verkehrskonzeption anbelangt, seien auf jeden Fall „pragmatische und kreative Ideen gefragt“, ist der Zahntechnikermeister überzeugt, denn dabei gelte es auch E-Mobilität, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, ebenso eine passende ÖPNV-Anbindung der Ortsteile im Blick zu behalten, für die er sich etwa eine Rufbus-Option vorstellen könne.
Die Berücksichtigung innovativer Formen der Energieversorgung bei anstehenden Vorhaben wie der Tiengener Innenstadtsanierung oder der Rheinstraße nach Jacobshagens Einschätzung von hoher Bedeutung. Und zur Sicherung der medizinischen Versorgung würde er stärker den Spitalfonds einbinden, um im Zusammenspiel mit Investoren tragfähige Lösungen zu finden.
„Neuer Gemeinderat hat gute Voraussetzungen“
Thematische Vielfalt sei also gewährleistet. Die ersten Sitzungen betrachte er aber auch als Lehrzeit, denn auch als Rückkehrer müsse er sich in die laufenden Themen erst ordentlich einarbeiten.
„Ich freue mich sehr, wenn wir es als Gremium schaffen, Entscheidungen zu finden, die Prozesse beschleunigen können, weil zum Beispiel Synergien geschaffen und Experten an Bord geholt werden.“ Er sei zuversichtlich, dass das an vielen Stellen gelingen werde. Denn: „Von der Gesamtkonstellation wird das ein sehr guter Gemeinderat mit einer sehr ausgewogenen Struktur.“