„Wir zählen uns zu den Tiengener Spitzen, weil wir beide in Tiengen geboren wurden und sehr mit Tiengen verbunden sind“, erklären in einem kurzen Video beispielsweise die Schreinerei-Besitzer Hannelore und Walter Tomasi, die vor 32 Jahren gemeinsam ihren Betrieb aufbauten.

„Mit den Tiengener Spitzen möchten wir die Vielfalt Tiengens vorstellen, die sich durch individuelle, oft inhabergeführte Geschäfte, hervorragende Gastronomiebetriebe, ein breites Angebot an Dienstleistern und Handwerkern sowie ein sehr aktives Vereinsleben auszeichnet“, erklärt Zara Tiefert, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Tiengen, die Idee hinter der Kampagne. Diese sei Ergebnis eines Innovationstages, bei dem sich rund 25 Vereinsmitglieder mit den Stärken von Tiengen auseinandergesetzt haben.

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Mit den Tiengener Spitzen will die Aktionsgemeinschaft eine eigene Marke entwickeln, betont die Vorsitzende. „Sie stehen für das, was die Stadt ausmacht: für Individualität, Persönlichkeit und für das Besondere“, fügt Tiefert hinzu. Die Teilnehmer der Kampagne bieten ein vielfältiges Angebot – von Kulinarischem wie Wein und Bier, Schokolade und Backwaren, über Einrichtungsgegenstände wie Teppiche, maßgefertigte Schränke und Keramikgeschirr bis zu Mode, Brillen, Fotozubehör, Bücher, Spielwaren und die Vermittlung von Immobilien.

„Diese Vielfalt gilt es zu erhalten, was in der aktuellen Situation eine große Herausforderung ist“, betont die Vorsitzende mit Blick auf die Pandemie und den damit verbundenen Lockdown. Denn wann die Geschäfte, die seit Mitte Dezember coronabedingt geschlossen sind, wieder öffnen können, ist derzeit ungewiss.

Protagonist der Kampagne ist auch das Teppichhaus Jordan. „Wir importieren handgeknüpfte Teppiche aus aller Welt und bringen sie nach Tiengen, um die Räume unserer Kunden zu verschönern“, sagt Geschäftsführerin Julia Heim, die ihren Familienbetrieb zu den Tiengener Spitzen zählt, „weil wir seit 1968 mit unserem Teppichhaus in der Philipp-Reis-Straße vertreten sind“.

Relativ neu in Tiengen ist Anja Hermann, die 2019 mit ihrem in der Hauptstraße ansässigen „Xocoo“-Geschäft ihre „persönliche Leidenschaft für Schokolade in die Altstadt von Tiengen„ gebracht hat.

Zara Tiefert, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Tiengen, ist selbst Teil der Kampagne „Tiengener Spitzen“.
Zara Tiefert, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Tiengen, ist selbst Teil der Kampagne „Tiengener Spitzen“. | Bild: Aktionsgemeinschaft Tiengen

Ähnlich beschreibt Klara Maier, Inhaberin des Schreib- und Spielwarengeschäfts Max Fritz, ihren Beruf: „Wir lieben das, was wir verkaufen“, sagt die Einzelhändlerin, die ihr Geschäft seit 1980 in der Hauptstraße führt und in die Hände ihrer Tochter Susanne übergeben wird.

In der Zubergasse befindet sich das Keramik-Lädele von Irene Maier und ihrer Tochter Katja. Hier, „in der schönsten Gasse von Tiengen„, wie Irene Maier findet, betreibt die Keramikerin seit 1986 ihre Werkstatt. „Ich lege Wert auf 100 Prozent Handarbeit – von Null bis Schluss wird alles hier produziert“, fügt sie hinzu.

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Gleich im doppelten Sinne hat der ortsansässige Fotograf Michael Steck die Tiengener Spitzen ins Licht gerückt. Denn auf den Schwarz-Weiß-Fotografien der Kampagne sind neben den Geschäftstreibenden selbst und einem exemplarischen Teil ihres Angebots, wie beispielsweise das Bäckerpaar Preiser mit einem Laib Brot oder die Buchhändlerin Nikola Kögel mit einem Buch in der Hand, drei spitze, rote Zacken auf weißem Grund zu sehen.

„Der Name ist eine Anspielung auf die Sulzer Spitzen im Tiengener Wappen, die wir ins Logo der Tiengener Spitzen übernommen haben“, erklärt Zara Tiefert und kündigt den Ausbau der Kampagne an. „Weitere Tiengener Spitzen sind in der Mache, das heißt die Fotos werden gerade angefertigt, Filme gedreht, Grafiken erstellt“, zählt sie auf. Auch einige Tiengener Vereine haben sich laut der Vorsitzenden bereits angemeldet, wie zum Beispiel der Judo-Club. Die Plakate der bisherigen Tiengener Spitzen sind auf Bauzäunen rund ums künftige Klettgau-Carré am Sulzerring zu sehen.

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