Die Corona-Pandemie der vergangenen Monate hat das Leben in nahezu allen Bereichen auf den Kopf gestellt. Ob Grenzschließungen, Reiseverbote, Homeoffice, geschlossene Schulen und Kitas oder die Maskenpflicht – Alltag und Freizeit haben sich für jeden Einzelnen von uns durch das Coronavirus zum Teil grundlegend verändert.

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Dies macht sich auch bei so profanen Dingen wie Müll im öffentlichen Raum bemerkbar. Während früher Dinge wie leere Bäckertüten, Flaschen oder kaputte Schirme bestenfalls in Abfalleimern und schlimmstenfalls im Rinnstein oder Gebüsch landeten, sind inzwischen auch die blau-weißen Mund- und Nasenschutzmasken in Müllbehältern und am Straßenrand zu finden.

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Kein Wunder: Schließlich gehört das schützende Utensil gegen das Coronavirus inzwischen so selbstverständlich in Handtasche und Rucksack wie Geldbeutel und Schlüssel. Doch nicht jeder hat eine Maske zur Hand.

Eine Schaufensterpuppe in der Waldshuter Wallstraße trägt einen selbstgenähten Mund-Nasen-Schutz. Seit 27. April gilt in ...
Eine Schaufensterpuppe in der Waldshuter Wallstraße trägt einen selbstgenähten Mund-Nasen-Schutz. Seit 27. April gilt in Baden-Württemberg Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr. | Bild: Schlichter, Juliane

Unlängst wurde folgender Zwischenfall aus einem Einzelhandelsgeschäft in der Waldshuter Kaiserstraße bekannt: Dort soll eine Schweizerin den Laden ohne eine hierzulande vorgeschriebene Maske betreten haben. Als die Angestellte die Kundin darauf aufmerksam machte, soll diese lapidar geantwortet haben: „Wieso? Ich bin doch Schweizerin.“

Dass Nasen- und Mundschutzmasken im Nachbarland nicht nur nicht vorgeschrieben, sondern sogar unüblich zu sein scheinen, zeigt eine Anekdote aus einem Schweizer Regionalzug. Eine deutsche Grenzgängerin, auf dem Weg zur Arbeit nach Zürich, saß kürzlich als einzige Passagierin mit Maske im Abteil. Dabei habe sie sich von einem Teil der anderen Fahrgäste so beäugt gefühlt, als käme sie vom Mars oder als hätte sie eine ansteckende Krankheit.

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Vor Letzterer habe sie sich mit der Maske schützen wollen, auch wenn ihr bewusst sei, dass das Tragen einer Maske im Falle einer Infektion eher die anderen schützt als den Träger selbst. Das Sicherheitsempfinden in Corona-Zeiten von Deutschen und Schweizern scheint offenbar verschieden zu sein. Klar dürfte hingegen sein, dass das Virus dies- und jenseits des Rheins gleichermaßen heimtückisch ist.