„Sobald die Außentemperatur unter 7 Grad sinkt, ist der Bremsweg mit Winterreifen einfach besser“, erklärt Mike Binner, Geschäftsführer des gleichnamigen Autohauses in Lauchringen. Winterreifen punkten also nicht nur bei Schnee- und Eisglätte. Auf die Frage, wann die Winterreifen montiert werden sollen, sagt der gelernte Kfz-Meister: „Am besten hält man sich immer noch an die Faustregel O bis O. Sprich von Oktober bis Ostern.“
Denn in dieser Zeit seien die Temperaturen für die winterliche Bereifung optimal. Sein Autohaus befinde sich momentan mitten in der Reifenwechsel-Saison. Bereits Ende September ging es im Autohaus Binner mit dem Wechseln los: „Viele Leute wollen den Stress nicht, wenn die Kälte kommt und sie merken, dass an ihrem Wagen noch Sommerreifen montiert sind.“

Durch die begrenzte Anzahl an Hebebühnen in der Werkstatt in Oberlauchringen sei der Wechsel nur mit einem Termin möglich. Ist das Auto allerdings erst mal abgegeben, könne es bereits nach 20 Minuten wieder abgeholt werden. Gerade genug Zeit, um in der Zwischenzeit einen Kaffee trinken zu gehen. Beim Autohaus Ebner in Albbruck gebe es im Herbst sogar extra drei feste Reifenwechseltage, berichtet die Geschäftsleiterin Doris Ebner unserer Zeitung im Gespräch.
Auf Anfrage könne auch an anderen Tagen noch ein Termin abgemacht werden. Ähnlich ist es beim Autohaus Tiefert in Waldshut. An zwei Wochenenden im November werden auch dort nur Reifen gewechselt. „Und das in einer 20-Minuten-Taktung“, erklärt Fabian Tiefert, Geschäftsführer des Autohauses.
Die Vertreter der Autohäuser sind sich einig: Winterreifen sind ein Muss. „Gerade hier in der Region fahren viele Familien mit ihrem Auto im Winterurlaub in die Berge“, so Tiefert. Auf die Frage nach den Vorteilen von Allwetterreifen sagt der Geschäftsführer aus Waldshut: „Der einzige Vorteil von Allwetterreifen ist der, dass nicht gewechselt werden muss. Sonst nichts.“
Allwetterreifen seien weder für den Winter noch für den Sommer optimal und leider nur ein Kompromiss für beide Jahreszeiten. Im Winter empfehlen sich weichere, im Sommer härtere Reifen. Mike Binner fügt hinzu: „Ältere Leute greifen eher mal noch auf Allwetterreifen zurück. Vermutlich weil sie nicht so oft fahren.“ Doris Ebner aus Albbruck dagegen ist überzeugt davon, dass es Winterreifen braucht. Ihrer Meinung nach sind Allwetterreifen ganz klar keine Alleskönner: „Wenn der Winter hart wird, hat man mit Allwetterreifen keinen Spaß auf der Straße.“
Wer selbst testen will, ob die montierten Winterreifen einen sicher durch die kalte Jahreszeit bringen, sollte darauf achten, dass die Reifen mindestens vier bis fünf Millimeter Profil haben. Wer keinen Reifenprofil-Messer zur Hand hat, kann auf einen alten Trick zurückgreifen: Der Messingrand einer Ein-Euro-Münze hat eine Breite von drei Millimetern. Sobald er zwischen den Profilen sichtbar wird, ist die Profiltiefe von drei Millimetern unterschritten und es wird Zeit für neue Reifen. Wer sich unsicher ist, schaut lieber gleich beim Experten vorbei.