An den Gemeinderatswahlen dürfen 10452 Wehrer teilnehmen, an den Kreistagswahlen sogar 10478. Woher kommt diese Differenz? Ganz einfach: 26 Bürger sind in den vergangenen drei Monaten aus dem Kreisgebiet nach Wehr gezogen und sind deshalb bei der Kreistagswahl wahlberechtigt, nicht aber bei der Gemeinderatswahl.

104 Wahlhelfer im Einsatz

Für die insgesamt 104 Wahlhelfer stehen zwei lange Tage bevor: Nicht nur, dass sie am Sonntag von 8 bis 18 Uhr in den neun Wahllokalen an den Urnen sitzen und die Wahlbenachrichtigungen prüfen; richtig spannend wird es dann ab 18 Uhr, wenn die Auszählung beginnt.

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Vergleichsweise einfach ist die Auszählung der Europawahl: Jeder Wähler hat hierbei eine Stimme. „Das Ergebnis sollte gegen 19.30 Uhr feststehen“, so Wahlleiter Stefan Schmitz.

Anschließend beginnen die Wahlvorstände sofort mit der Auszählung der Kreistagswahl. Fünf Stimmen hat hier jeder Wähler. 35 Kandidaten auf sechs Listen buhlen um jede Stimme.

Bei den Wahlen vor fünf Jahren verteilten sich die Mandate wie folgt: Die Freien Wähler stellten drei Kreisräte, CDU und FDP jeweils einen. Ein Ausgleichmandat erhielt die Partei Die Linke, die diesmal im hiesigen Wahlkreis nicht antritt.

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Weil Wehr gemeinsam mit Rickenbach einen Wahlkreis bildet, ist das Wehrer Ergebnis nicht allein maßgeblich. Die Wehrer Kandidaten sollten deshalb auch stets einen Blick auf das Auszählung in der Hotzenwald-Gemeinde werfen.

Erst wenn beide Teilergebnisse feststehen, beginnt die Sitzverteilung. Das Endergebnis steht sogar erst dann fest, wenn der gesamte Kreis Waldshut ausgezählt ist – denn erst dann geht es um die Verteilung zusätzlicher Ausgleichsmandate.

Gemeinderatswahl wird erst am Montag ausgezählt

Noch komplizierter wird die Auszählung der Gemeinderatswahl, die voraussichtlich am Montag um 8 Uhr beginnt und vermutlich mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Insgesamt 18 Stimmen hat jeder Wähler. Es darf kumuliert (jedem Kandidaten dürfen bis zu drei Stimmen gegeben werden) und panaschiert werden (die Stimmen dürfen auf verschiedene Listen verteilt werden).

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„Es gibt viele Möglichkeiten, einen Fehler zu machen und eine ungültige Stimme abzugeben“, so Wahlleiter Stefan Schmitz. Dafür sorgt auch die Unechte Teilortswahl, die das System noch etwas komplizierter macht.

Hohe Gefahr, ungültigen Stimmzettel abzugeben

Möglich sei beispielsweise, dass nur die Stimmen für einen Ortsteil ungültig sind, für den anderen aber gültig. Damit die Wahlhelfer immer richtig entscheiden, wurden sie in den vergangenen Tagen intensiv geschult und auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet.

Sollten dennoch Zweifelsfälle bleiben, wird der Gemeindewahlausschuss über die Gültigkeit der Stimmen entscheiden. Dieser tagt am Montag um 17 Uhr, um das endgültige Kreistagswahlergebnis festzustellen. Das Ergebnis der Gemeinderatswahl wird erst zwei Tage später festgestellt.

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Wer die Möglichkeit der Briefwahl nutzen will, kann dies bis heute um 18 Uhr – in Ausnahmefällen sogar bis zum Wahltag um 15 Uhr – im Wahlbüro im Alten Schloss beantragen.

Zahl der Briefwähler steigt

Wichtig ist: Die Briefwahlumschläge mit den Stimmzetteln müssen am Sonntag spätestens um 18 Uhr im Rathaus Wehr oder Öflingen abgegeben oder eingeworfen werden. Auf keinen Fall sollten Briefwahlumschläge in einem Wahllokal abgegeben werden.

Bislang haben rund 1400 Wehrer Briefwahl beantragt. Dies sind zwar mehr als vor fünf Jahren, aber deutlich weniger als beispielsweise bei der letzten Bundestagswahl.