Beim Workshop von Elena Romanzin im Werkraum der Talschule am vergangenen Samstag war ein fröhliches Grüppchen um einen großen Maltisch versammelt, umgeben von farbenfrohen Bildern und Malutensilien. Dieser ganztägige Anlass wurde von der Volkshochschule Wehr und den Caritaswerkstätten angeboten und lud jedermann zum Malworkshop zusammen mit den acht Werkstattbeschäftigten ein. Thema des Tages war es, die Jahreszeiten bildlich umzusetzen.
Am Vormittag entstand so eine Gemeinschaftsarbeit, bei der reihum ein Bild stückweise weitergemalt wurde. Die leeren Pizzaschachteln im Vorraum ließen auf einen guten Appetit in netter Gemeinschaft schließen. Am Nachmittag konnte jeder für sich ein Bild zum Thema gestalten, wie auch die vier anwesenden Betreuer, die den Fahrdienst übernahmen. Ein blauer Walfisch, eine leuchtendes Gelb vor violetten Bergen, jeder malt selbst-vergessen seine Phantasielandschaft mit Pinsel oder Schwämmchen.

Für Elena Romanzin sind die Malworkshops mit Behinderten eine große Bereicherung. Die Spontaneität der Teilnehmer begeistert sie immer wieder, keiner fürchtet das leere weiße Blatt und malt unbefangen drauf los. Die Inklusion von Behinderten und „Normalen“ findet durch die Spontaneität der meisten Behinderten sowieso von selbst statt, meint Elena Romazin. Die Teilnehmer hat sie neu kennengelernt und kommuniziert problemlos mit ihnen. Dabei kommt ihr die Tätigkeit in der Diakonie Öflingen als Kunstvermittlerin in Malworkshops zugute. Vor zwei Jahren hat sie mit ihnen die Ausstellung „Das Rad neu erfinden“ in der Villa Berberich organisiert. Auch in diesem Oktober ist eine Ausstellung geplant.
Michael Jourdan, der Teamleiter Freizeit und Bildung der Caritaswerkstatt Hochrhein, freute sich über die hohe Beteiligung am Kunstworkshop. Der Kurs wird nun zwei weitere Male angeboten und er hofft auf rege Beteiligung von jung und alt, damit das Inklusionsthema gelebt werden kann. Angefangen hat der Inklusionsgedanke bei Aquafit-Kursen im Hallenbad, die gut besucht wurden. Die Caritas kann auf gute Unterstützung bei der Planung von Carina Wanowski, VHS Wehr, und Bürgermeister Michael Thater zählen.
Begeisterung stellte sich beim Gruppenbild mit dem eigenen Werk ein. Die beiden Leiter mussten unbedingt mit aufs Bild. Elena Romanzin begleitet durchschnittlich 400 Menschen im Jahr auf ihrem Malweg und für sie sind alle gleich, Behinderte oder Nichtbehinderte. Ganz selbstverständlich findet das Zusammenleben mit ihnen statt und sie betont das mühelose Miteinander in ihren Malworkshops. Der Inklusionsworkshop lädt alle herzlich ein – mit und ohne Behinderung – durch das gemeinsame Malen die Welt der Farben und die Vielfalt von Kunst zu erfahren.