Öflingen Ein außergewöhnlicher Konzertabend füllte am Pfingstsamstag den Öflinger Kulturm vollständig bis auf den letzten Platz: Die Künstlerin Daniela Lechner spielte auf ihren Handpans und hatte zahlreiche weitere Musikerinnen und Musiker zu diesem Konzert eingeladen. Überwiegend standen Musiker auf der Bühne, die bei den Aufnahmen für ihre neue CD „Pure“ mitgewirkt hatten.
Ein einmaliger Abend war von der Kulturbrücke Schopfheim-Wehr im Rahmen ihrer Kleinkunst-Reihe angekündigt worden. Und knapp 100 Gäste kamen zum Konzert, zum Teil auch aus Orten außerhalb der Region. Die Musikinteressierten wollten mit dem relativ neuen Instrument Handpan neue Klangwelten erleben. Dessen metallene Klangschwingungen sind mit bekannten Instrumenten selten spielbar.
Im Kulturm kamen Klangwelten zusammen, die an balinesisches Gamelan erinnerten oder von meditativen Yogarunden südindischer Aschrams bekannt sind. Zumindest bei den Gästen war das Konzert im Kulturm ein kontemplativer Genuss, schlicht weil Lechner die einzelnen Musikstücke klangvoll erklärte. Ihre vier Handpans sowie ihre Hang, ein weiteres metallenes Schlaginstrument, hingegen musste sie vor dem Einsatz nie ankündigen, der besondere Klang sprach für sich.
Bei der Handpan werden Töne auf Stahlblechschalen vorzugsweise mit den Fingerspitzen erzeugt, bei geübten melodischen Abfolgen entsteht eine ganz eigene Klangwelt. Die Tücken des Instruments beherrscht Lechner, da ist neben den Fingerfertigkeiten auch einiges an Körpereinsatz nötig. Im Auditorium selber war zunächst durchgehend eine gespannte Ruhe zu spüren, viele im Publikum wollten das Neue erleben. Aber schnell wirkten die meditativen Töne auch beruhigend.
Lechner war es gelungen, für ihr Album-Release-Konzert „Pure“ in Öflingen weitgehend alle Gastmusiker zusammenzubringen, die an den Aufnahmen mitgewirkt hatten. Einige der Musiker sind sogar in einschlägigen Kreisen überregional bekannt. Einzig André Grunert fehlte, dafür sprang André Langbein gekonnt an der Perkussion ein. Linn und Fiona Trefzger, Peter Heilmann, Oliver Ringeisen, Peter Doerr oder Bernhard Keller zeigten die musikalische Kompatibilität mit anderen Instrumenten auf.
Der metallene Klang des Handpans wirkte in Kombination mit einem Gitarrensound am vertrautesten. Cello, Klavier oder Saxophon, zweimal auch mit Gesang – da ist für manchen Zuhörer reichlich musikalisches Neuland angesteuert worden. Obertongesang, Didgeridoo und sehr beeindruckend war der Flachgongklang beim vorletzten Stück „Coming Home“.
Dieses Konzert bot mal etwas anderes. Die Hörer im Kulturm konnten gewohnte Töne hinter sich lassen und neue erleben.