Am Tag nach der Ankündigung von Bürgermeister Michael Thater, sein Amt vorzeitig aufgeben zu wollen, haben wir bei den Vertretern der Wehrer Gemeinderatsfraktionen nachgefragt, was sie dazu sagen.

  • Stefan Tussing (CDU) hatte damit gerechnet, dass Michael Thater sich nochmals zur Wahl stellt, entsprechend überrascht war er: „Ich habe vorher nichts gehört und nichts gewusst.“
Stefan Tussing.
Stefan Tussing. | Bild: CDU

Die Nachricht müsse man jetzt sacken lassen. Eine geeignete Nachfolge zu finden, wird seiner Meinung nach schwierig. Vielleicht finde man über die CDU eine Person, da Wehr als drittgrößte Stadt im Landkreis eine attraktive Stadt sei.

  • Michael Kownatzki (FW), stellvertretender Fraktionssprecher, sagt: „Am Abend war jeder überrascht. Es war ein sehr persönlicher Moment und eine Entscheidung, die man respektieren muss.“
Michael Kownatzki.
Michael Kownatzki. | Bild: Photographer: Rainer Keser

Man müsse ebenso berücksichtigen, dass das Amt des Bürgermeisters anstrengend sei: Samstag, Sonntag, sieben Tage, 24¦Stunden. Man steht die ganze Zeit im öffentlichen Fokus und hat nicht viele Freiheiten.“

  • Kurt Wenk (SPD) war weniger über die Rücktrittsankündigung als über den Zeitpunkt überrascht. Es sei Thater nicht zu verdenken, dass er noch etwas anderes erleben will.
Kurt Wenk.
Kurt Wenk. | Bild: Rainer Keser

„Jetzt können wir schauen, ob wir vom Regionalzentrum in Freiburg geeignete Bewerber für diesen Posten kriegen.“ Allerdings habe die SPD derzeit in Wehr keinen geeigneten Bewerber. Die Suche werde sich auch auf außerhalb von Wehr ausweiten.

  • Claudia Arnold (Grüne) zeigt sich nur wenig überrascht. Die Grünen hätten die Bürgermeisterwahl schon auf dem Schirm und seien auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten.
Claudia Arnold.
Claudia Arnold. | Bild: Die Grünen

„Wir sind mit der ein oder anderen Person bereits im Gespräch.“ Wichtig sei für potenzielle Kandidaten, ob sie bei der Wahl in Konkurrenz zu Amtsinhaber Thater treten müssten oder nicht. „Natürlich würde ich mir als Frau auch eine Frau als Bürgermeisterin wünschen“, so Arnold.

  • Hans-Peter Zimmermann (FDP) sagt, er sei keineswegs erstaunt über den Rücktritt. „Auch wenn Herr Thater nicht immer mein bester Freund war, sei es ihm gegönnt.“
Hans-Peter Zimmermann.
Hans-Peter Zimmermann. | Bild: RAINER KESER PHOTOGRAPHY

Er habe es schon länger geahnt. „Ich hatte den Eindruck, dass ihn zukünftige Projekte nicht mehr interessierten.“ Zimmermann sagt, dass er bereits einen Kandidaten kenne, der geeignet wäre. „Er ist kein Wehrer, aber bekannt.“ Offiziell sei aber noch nichts zu verkünden. „Vom Profil her müsste der neue Bürgermeister auf jeden Fall eine Führungspersönlichkeit sein und Charakter haben.“ Alles andere könne man lernen.

  • Matthias Jehle (AfD) erklärt, Thaters Entscheidung, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, komme nicht überraschend, denn er wäre am Ende einer weiteren Amtszeit bereits 70 Jahre alt.
Matthias Jehle
Matthias Jehle | Bild: Alexander Jaser

„Dennoch wird er sich nicht vollständig aus der Politik zurückziehen, da er weiterhin Mitglied des Kreistags bleibt.“ Bislang seien der AfD keine konkreten Interessenten für das Bürgermeisteramt bekannt. „Ob die AfD einen Kandidaten unterstützen wird oder selbst eine Kandidatur in Erwägung zieht, ist derzeit noch nicht entschieden.“