Im März dieses Jahres startete die Stadt Wehr ihre Nahwärme-Initiative. Hauseigentümer in den geplanten Ausbaugebieten entlang der Nahwärmetrasse erhielten Informationsanschreiben und Fragebögen. Am Freitagabend wurde die Einladung an die Wehrer Bürgerschaft zum Anschluss an das Nahwärmenetz durch ein Online-Informationveranstaltung ergänzt, für die 45 Anmeldungen entgegen genommen werden konnten.

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Das öffentliche Wehrer Nahwärmenetz verfügt über zwei Heizzentralen „In den Höfen“ und in „Im Tal“. Bereits versorgt werden dadurch Gebäude der Stadtverwaltung, Talschule, Feuerwehrhaus, Stadthalle sowie Privathaushalte. Erklärtes langfristiges Ziel der Stadt Wehr, die mit 51 Prozent als Hauptgesellschafterin der Stadtwerke fungiert, ist der Anschluss aller Häuser und Gebäude der Stadt an das Nahwärmenetz. Dies sei „nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sehr sinnvoll“, wie Bürgermeister Michael Thater im Rahmen der Begrüßung der Teilnehmer der Online-Veranstaltung betonte.

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Einen detaillierten Einblick erhielten die Teilnehmer durch mehrere Referate, die auf dem Programm der eineinhalbstündigen Informationsveranstaltung standen. Neben Ausführungen allgemeinerer Art durch Erich Götz, Geschäftsführer der Stadtwerke, und den städtischen Klimaschutzbeauftragten Sven Geiger, gab Stefan Schlachter vom Netzbetreiber Naturenergie eine Einführung in Tarife und Anschlussmöglichkeiten an das Nahwärmenetz. Schmackhaft gemacht haben dürfte so manchem Wehrer Hauseigentümer den Umstieg auf die Nahwärme auch Sarah Jenne vom Projektteam Endura Kommunal. Anhand konkreter Beispiele zog sie einen aussagekräftigen technischen, finanziellen und rechtlichen Vergleich eines Nahwärmeanschlusses mit konventionellen, fossilen Öl- und Gasheizungen.

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Auf Teilnehmer mit einem besonderen Focus auf ökologische und wirtschaftliche Aspekte dürfte die Veranstaltung ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Im Gegensatz zu Gas oder Öl handelt es sich bei dem zu 70 Prozent zur Verwendung kommenden heimischen Holz um einen kostengünstigeren, erneuerbaren Energieträger. Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit der Nahwärme werden noch dadurch verstärkt, dass die Umsetzung und Einhaltung von gesetzlichen Regelungen vom Kunden auf den Netzbetreiber übergeht. In ökonomischer Hinsicht bietet die Nahwärme den Vorteil, dass Wertschöpfungsketten in der Region verbleiben und Kostenentwicklungen durch die Unabhängigkeit von globalen Energieträgern wie Erdöl vorhersehbarer und steuerbarer bleiben. Erleichtert wird der erste Schritt zum Umstieg auf Nahwärme durch eine kostenlose Individualberatung, die jeder interessierte Bürger in Anspruch nehmen kann.