Keine Umzüge, keine Bälle, kein Zunftabend – doch die Wehrer Narren habe die Fasnacht trotzdem im Herzen. Und getanzt werden darf natürlich trotzdem, dank der Jerusalema -Challenge. Das eingängige Lied kursiert schon länger im Internet, dazu werden weltweit Tanzvideos hochgeladen. „Aus der Region war noch nichts Vergleichbares im Netz“, so Obernärrin Petra Meier.

Um Weihnachten habe man die Idee digital diskutiert, dann ging alles ganz schnell: In kleinen Gruppen haben die einzelnen Zünfte im ganzen Wehratal ihren Tanz gefilmt. Vizezunfträtin Sarah Schaffner übernahm Schnitt und Bearbeitung. Für die Teilnahme am SÜDKURIER-Wettbewerb wurde das Video dann noch gekürzt und um die Zunftnamen ergänzt. „Es war eine Heidenarbeit, damit alles passt“, so Meier. Die Mühe zahlte sich jedoch aus, denn schon nach einer Woche wurde das Video auf Youtube 12.000 mal angeschaut. „Mal die Anderen wiedersehen, ins Häs zu steigen und Spaß zu haben war toll!“, freut sich Meier. Das alle Zünfte dabei sind, freut sie besonders: „Wir wollten uns als Gemeinschaft zeigen. Darum haben wir auch gleich ein paar befreundete Zünfte nominiert.“

Die Inspiration ist gelungen: Einige Cliquen haben bereits eigene Videos hochgeladen und auch die Säckinger Narren haben nachgezogen. Es sei schwierig, das Brauchtum in dieser Zeit zu vermitteln.

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Trotzdem oder auch gerade deshalb sind die Narren nicht untätig gewesen: Mit einer Online-Proklamation, Fasnachtsplakette, dem Überraschungsnarrenbaum der Wälder und der geschmückten Innenstadt will man an die Eckpunkte der Fasnacht erinnern. Viele Schaufenster wurden von den Narren dekoriert, dazu läuft noch bis zum 11. Februar ein Gewinnspiel. Die Fragen liegen in den Geschäften aus und werden durch die Schaufenster beantwortet. Maier: „Wir wollen weiter versuchen, solche Aktionen zu machen, um ein klein wenig Freude zu haben.“