Wehr In seiner Hauptversammlung hat der Förderkreis Stadtmuseum Wehr tiefgreifende Änderungen beschlossen – 24 Jahre nach der Gründung wurden die Eigentumsrechte der Sammlungen neu geregelt. Dieter Walz hat im ersten Jahr als Vorsitzender Mammut-Aufgaben abgearbeitet.

Bürgermeister Michael Thater steht hinter den Veränderungen, weil das Stadtmuseum dadurch zeitgemäße Ausstellungen angehen kann. Bis 2001 waren alle Schenkungen automatisch Eigentum der Stadt. Mit der Gründung des Förderkreises entstanden neue Verhältnisse und haftungsrechtliche Herausforderungen. „Wir sind da an einer Scharnierstelle angekommen“, sagte Thater. Erhard Schorm plädierte für neue Lösungen: „Das hatten wir Ende der 90er-Jahre nicht absehen können.“ Zahlreiche Dauerleihgaben und Schenkungen sind hinzugekommen, die dem Förderkreis vermacht wurden, aber im bisher gültigen Verständnis, „dass das alles auch der Stadt gehört, dem ist aber nicht so“, führte Walz aus. Die Lösung dafür: Das Eigentum geht an die Stadt, diese bevollmächtigt den Verein mit der Verwaltung.

Das neue Schlüsselwort ist Kooperation, etwa mit dem Textilmuseum der Brennet AG oder dem Verein Kunst und Diakonie. Exponate sollen ausgetauscht werden, nicht nur Bilder und Skulpturen weitergegeben, „weil wir kein Heimatmuseum sind“, so Walz, der im Sinne zahlreicher Mitglieder sprach. Im Verein entstand in den vergangenen Monaten eine neue Linie. Zwingend ist eine Dokumentensicherung, es sind bereits Grundlagen für das Vertragswesen geschaffen worden. Beim Kauf, bei Schenkungen und bei der Frage der Urheberrechte besteht Handlungsbedarf. Inspirierend war die neue Kooperation mit der Landesstelle für Museen, die zu Anpassungen führte. Das Stadtmuseum kann künftig per landeseigenem Datenprogramm für Museen inventarisiert werden. Neue Formate wie die Museumsabende kommen hinzu. Allerdings, so Walz: „Unser Beitrag für die 75-Jahr-Feier Stadterhebung Wehr wackelt, es fehlt derzeit an Manpower.“