„Wir haben sehr motivierte und engagierte Helfer, da sind wir sehr stolz drauf“, so Diana Linneweber, stellvertretende Einsatzleiterin und Schriftführerin des Vereins. Mit der First Responder-Gruppe möchte der Ortsverein nun noch schneller helfen können. Voraussichtlich in diesem Herbst entscheidet sich, ob in Wehr und Öflingen wohnende Helfer eine Einsatztasche mit nach Hause bekommen und im Ernstfall über die Leitstelle alarmiert werden. Nicht nur für lebensbedrohliche Situationen wie Schlaganfälle seien die schnellen Ersthelfer wichtig, erklärt Bereitschaftsleiter Aaron Huber: „Auch bei Sprachbarrieren oder großer Aufregung könnend die Ersthelfer vor Ort die Lage abklären und sich mit der Leitstelle abstimmen.“

Viel Extraarbeit durch die Pandemie

Dabei ist die Ortsgruppe bereits gut ausgelastet: Allein in diesem Jahr kamen rund 220 Einsatzfahrten zusammen. „Vor zehn Jahren noch waren es deutlich weniger, vielleicht rund 60 Stück“, erinnert sich Daniel Köhler, stellvertretender Bereitschaftsleiter und Materialwart. Während der Pandemie hatten die hauptberuflichen Rettungsdienste gut zu tun, so das vermehrt auf die ehrenamtlichen Helfer zurückgriffen wurde. Dazu kamen rund 2000 Helferstunden für die rund 2600 durchgeführten Corona-Tests im Ort und dazu noch die Impftermine, beides in Zusammenarbeit mit dem Ortsverein Öflingen. „Dafür haben wir kein Geld verlangt“, betont Huber. Der Einsatz lohnt sich aber trotzdem: mittlerweile ist die Gruppe 26 Helfer stark. „Es läuft viel über persönliche Kontakte, wir haben ja keine Jugendgruppe,“ erklärt Linneweber. Ab 16 Jahren kann man sich beim DRK Wehr engagieren, ab 18 Jahre auch aktiven Dienst leisten.

Darüber hinaus gibt es viele Unterstützer, vom passiven Mitglied bis hin zu Spendenaktionen. Denn anders als die freiwillige Feuerwehr finanziert sich das DRK rein aus Spenden sowie den von den Krankenkassen entlohnten Kranken- und Rettungsfahrten. Darum ist der Ortsverband auch besonders stolz auf seine professionelle Ausstattung. Erst vor einem Jahr wurde ein neuer Krankentransportwagen angeschafft, inklusive hochmoderner Lüftungsanlage. „Das lag aber tatsächlich nicht an Corona, sondern diente allgemein dem Schutz vor Infektionskrankheiten und auch bei starken Gerüchen“, so Huber. Dazu kommt der große Rettungswagen, der auch für Notfalleinsätze genutzt wird. Die aufwändige Beklebung der Wagen und die Signalleuchten sind ebenfalls auf dem aller neuesten Stand, genauso wie die Arbeitskleidung der Helfer. „Wir legen viel Wert auf Professionalität. Die Sicherheit und auch der Komfort ist sehr wichtig: Wer über Stunden in der Kälte Sanitätsdienst bei einer Sportveranstaltung macht, freut sich über die Heizung im Wagen“, erklärt Köhler.

Vielfältige Aufgaben

Vor allem sind es Krankentransportfahrten von Klinik zu Klinik, welche der Ortsverein besonders in den Randzeiten übernehmen – dann, wenn keine hauptberuflichen Rettungskräfte verfügbar sind. Wenn es eng wird, übernimmt die Ortsgruppe auch den Bereitschaftsdienst und steht für Notfalleinsätze zur Verfügung. Dann warten die Helfer aktuell draußen vor der Garage oder nutzen den von der Feuerwehr überlassenen Aufenthaltsraum neben der Wache. „Unser großer Wunsch ist es, die Räume des ehemaligen Kindergartens mit nutzen zu können“, so Huber. Ein Büro, Aufenthaltsraum und Ausbildungsraum, vielleicht sogar eine Dusche würden die Arbeit deutlich erleichtern. Hier sei man bereits im Gespräch mit der Stadt. Die Garage für die Fahrzeugen und das kleine Materiallager hat die Stadt entgeltfrei zur Verfügung gestellt und kürzlich beschloss der Gemeinderat, das schwergängige Tor zu ersetzen – als Dankeschön für den großen Einsatz der beiden Ortsvereine beim städtischen Testzentrum.

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Denn auch bei Veranstaltungen stehen die Ehrenamtler bereit, vom Corona-Test über Konzerte bis hin zu Sportevents. Vier Helfer haben die Berufsausbildung Notfallsanitäter, dazu kommen acht Helfer mit der viermonatigen Vollzeitausbildung zum Rettungssanitäter. Auch wenn viele aktive Mitglieder eine medizinische Ausbildung mitbringen, Voraussetzung ist diese nicht: „Wir haben alles dabei, von der Reinigungskraft bis zum Geschäftsmann im mittleren Management“, erklärt Linneweber. Und auch die Einsatzbereiche seien verschieden: von der Wartung der technische Ausstattung und Fahrzeuge bis hin zur psychologische-sozialen Betreuung sind die Mitglieder aktiv. Die große Gemeinsamkeit: „Verletzten und kranken Menschen helfen zu können, tut gut und ist sehr erfüllend“, so Huber. „Wir bekommen auch viel Dankbarkeit zurück“, freut sich Linneweber.

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