Christina Burkard (33) ist mit ganzem Herzen Mutter und Landwirtin. Beim Gespräch in ihrem Haus ist ihre Begeisterung für Familie und den elterlichen Hof spürbar. Jetzt kam das SWR-Fernsehen zu ihr, um einen Teil der Serie „Lecker aufs Land“ zu drehen. „Vor vier Jahren haben sie sich zum ersten Mal bei mir gemeldet, danach immer wieder – jedes Mal hat es für mich nicht gepasst. Aber sie sind am Ball geblieben“, berichtet die junge Agraringenieurin. In der neuen Staffel ist sie nun dabei, der Sendetermin wird voraussichtlich im ersten Quartal 2019 sein, wie die verantwortliche SWR-Redakteurin Katrin Grünewald auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte.
Antonia Simm, eine der Regisseurinnen, erzählt, dass der SWR durch die Online-Präsenz des Lindenhofs auf Christina Burkard aufmerksam wurde. Sie erzählt, warum die Frauen in der Serie so unverkrampft wirken: „Wir versuchen, so authentisch wie möglich zu drehen.“ Die Frauen seien am vierten Drehtag fast schon Profis vor der Fernsehkamera.

Der Hof von Christina und Florian Burkard stand schon einmal im Fokus des SWR. Vor etwa drei Jahren wurde in der Landesschau über den automatisierten Bauernhof berichtet. Nun ist aber die innovative Bäuerin ganz allein im Fokus der Kameras. Die Aufregung war groß – schon eine Woche zuvor kribbelte es bei Christina Burkard, obwohl sie schon vier Höfe mit dem Fernsehteam besucht hatte. Sie wusste also, was auf sie zukommt.

Bevor sie zugesagt hatte, musste alles mit der Familie abgestimmt und genau geplant werden. „Es ist nicht so einfach, wenn eine Arbeitskraft auf dem Hof nicht da ist“, erzählt sie. Eltern und Schwiegereltern unterstützten ihren Mann Florian auf dem Hof und bei der Kinderbetreuung, wenn Christina Burkard mit dem Produktionsteam unterwegs war. „Das ging auch nur, weil im Herbst gedreht wurde und die Erntezeit so früh wie nie abgeschlossen war“, sagt Christina Burkard. „Die Tage auf den Höfen sind gut organisiert, für mich war das ein bisschen wie Urlaub. Wir sind in tollen Hotels untergebracht und das Team von Megaherz schaut immer, dass es allen Frauen gut geht.“

Höhepunkt der jeweiligen Sendungen sind die Hofführung und das von der jeweiligen Gastgeberin kreierte Abendessen. Florian Burkard zeigte den Kandidatinnen den Hof. „Die Frauen waren in die Ziegen und Kälbchen richtig verliebt“, erzählt Christina Burkard.

Die Gastgeberin war am Samstag derweil mit den Vorbereitungen für das Dinner beschäftigt. „Mir war heute Morgen schon ein bisschen mulmig, aber wenn man am Tun ist, wird es besser“, sagt sie in die Kamera. Es kann schon mal passieren, dass Regisseurin Antonia Simm eine Szene noch mal drehen lässt. „Manchmal fragt man sich schon, ob das nötig ist“, meint Burkard. Sie erzählt, dass mit jedem Mal die Gelassenheit vor der Kamera größer werde. Vorgegebene Texte gibt es nicht. „Und im Vertrag stehen hauptsächlich die Rechte des SWR und der Datenschutz“, berichtet sie. Drei Kinder, Haushalt und Hof – alles hat sie im Griff. „Am Samstag war es schon anstrengend, aber wir hatten es gut vorbereitet und es hat soweit alles geklappt – bis auf einen Stromausfall. Den hatte mein Onkel Michael Süß aber schnell wieder im Griff“, erzählt Christina Burkard.

Das Menü bereitete sie mit ihrer Freundin und Mitarbeiterin Sabine Büche vor laufender Kamera zu. „Einmal haben wir es gemeinsam vorher ausprobiert und dann jeder noch den einen oder anderen Gang für sich.“ Das Rezept bleibt bis zur Ausstrahlung ein Geheimnis, aber sie darf schon jetzt verraten, was sie servierte: Als Vorspeise gab es eine Rinderbrühe mit dreierlei Grießklößchen. Zum Hauptgang wurde ein Honig-Zicklein mit Herzoginnen-Kartoffeln und Rotkraut serviert. Eigentlich sollte es zum Dessert etwas mit Zwetschgen geben. „Das gab es aber schon drei Mal, deshalb hat Megaherz gesagt, es soll etwas anderes sein“, sagt Christina Burkard. Deshalb gab es eine Kreation mit Malaga-Sahne nach einem Familienrezept. Christina Burkard verrät vor der Kamera, dass dies immer der „Kuchen der Erwachsenen“ war, weil Likör drin war. Nun durfte sie dieses besondere Rezept selbst ausprobieren.
Die Agraringenieurin sieht diese Sendung als Aufwertung der Arbeit von Landwirten. Oft entstehe in der Öffentlichkeit ein falsches Bild. Bei „Lecker aufs Land“ werden hingegen Höfe gezeigt, wie sie sind. „Natürlich geht es nur um das Schöne, aber es geht um reale Betriebe und Menschen mit guter Ausbildung – anders als bei ,Bauer sucht Frau'.“
Zur Person
Christina Burkard (33) lebt mit ihrem Mann Florian und ihren drei Kindern Pia, Noah und Paul auf dem Lindenhof in Wutöschingen. Die Agraringenieurin und Bauernhofpädagogin studierte in Hohenheim, wo sie ihren aus Rottweil stammenden Mann kennenlernte. Neuseeland und Australien entdeckte sie auf einer Work-and-Travel-Tour (arbeiten und reisen). Ursprünglich wollte sie in die Entwicklungshilfe, nahm nach einer prägenden Indien-Reise aber wieder Abstand davon. Das Paar bewirtschaftet den elterlichen Bauernhof von Christina Burkard mit tatkräftiger Unterstützung von Johann (Hansi) und Veronika (Vroni) Süß. Die jungen Landwirte stellen den Betrieb seit Juni 2017 schrittweise auf ökologischen Landbau um. In der Dorfmitte stehen der Milchviehstall und die Verkaufsautomaten, beim Lindenhof werden seit jüngster Zeit 80 Ziegen gehalten. Hinzu kommen Freilandhühner, deren Eier im Automaten angeboten werden. Es gibt auch eine Eier-Aktie für 160 Euro, mit der auch die anderen Produkte erworben werden können.