Sandra Holzwarth

Im Oktober hatte der Gemeinderat Wutöschingen als berührter Schulträger einer Umwandlung der Gemeinschaftsschule (GMS) Klettgau in eine Realschule zugestimmt, um diesen Schulstandort zu sichern. Hierfür wird nun zwischen den Gemeinden Klettgau und Wutöschingen als jeweilige Schulträger der Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung erforderlich.

Offen für Schüler aus Klettgau

„Darin verpflichtet sich die Gemeinde Wutöschingen, ab dem Zeitpunkt der Umwandlung der GMS Klettgau in einer Realschule jene Schüler aus Klettgau aufzunehmen, die nicht die neue Realschule, sondern lieber eine Gemeinschaftsschule besuchen möchten“, erklärte Bürgermeister Georg Eble im Gemeinderat.

Schon bisher haben Schüler aus Klettgau die Alemannenschule besucht; „deshalb sehen wir da keinerlei Probleme. Im Gegenteil, die Realschüler aus Klettgau können nach Ablegen der Mittleren Reife in die Eingangsstufe elf an unserer künftigen Sekundarstufe zwei wechseln“, so Georg Eble.

Wutöschingen muss vielleicht bauen

Die Gemeinde Wutöschingen verpflichtet sich durch diese Vereinbarung allerdings auch, die sachlichen und baulichen Voraussetzungen zu schaffen, falls die Anmeldungen so zahlreich ausfallen würden, dass die jetzigen Gegebenheiten nicht ausreichen sollten. Sollte dieser Fall eintreten, müsste sich die Gemeinde Klettgau an den dafür entstehenden Kosten beteiligen.

Der Sachkostenbeitrag von derzeit jährlich 1312 Euro für jeden Lernpartner würde ebenfalls der Gemeinde Wutöschingen zufließen. „Für Klettgau mit rund 7000 Einwohnern ist die Weiterführung der Schule wichtig, dem wollen wir keine Steine in den Weg legen“, so Eble.

Anmerkung von Rektor Ruppaner

Der Gemeinderat stimmte der Vereinbarung geschlossen zu. Stefan Ruppaner, Leiter der Alemannenschule, fand die Entwicklung allerdings ziemlich interessant: „Noch im letzten Jahr wurden Klettgauer Eltern, die ihre Kinder an der GMS Wutöschingen angemeldet hatten, dafür verklagt.“

Ruppaner hätte sich, wie auch die Gemeindeverwaltung Wutöschingen, gewünscht, dass die GMS auch in Klettgau mehr Anklang gefunden hätte, gerade auch im Hinblick auf die Sekundarstufe zwei, die in Wutöschingen zum kommenden Schuljahr eingerichtet wird und auch den Klettgauer Gemeinschaftsschülern einen Übergang in die gymnasiale Oberstufe ermöglicht hätte.

Trotz vielfältiger Unterstützung durch die Lernbegleiter der Wut­öschinger Schule, geriet die GMS zunehmend ins Hintertreffen: Zum aktuellen Schuljahr waren nur zehn Kinder für die Eingangsstufe fünf angemeldet worden. Wegen der sinkenden Schülerzahlen droht der Gemeinde die Abwicklung der Gemeinschaftsschule. Zur Umwandlung in eine Realschule müssen bis zum Frühjar 2019 mindestens 40 verbindliche Anmeldungen zur Eingangsklasse 5 vorliegen.

Das Kultusministerium wird seine Entscheidung dann auch im Hinblick auf das öffentliche Bedürfnis für eine zusätzliche Realschule in unserer Region abwägen. Schließlich gibt es diesen Schultyp schon in Stühlingen, Je-stetten und Tiengen.