Eine große Besucherschar zeigte ihr Interesse an der Gemeinderatssitzung Eggingen. Die beiden ehemaligen Gasthäuser „Rebstock“ und „Dreikönig“ standen auf der Tagesordnung. Aus dem Dreikönig soll ein Mietwohnhaus mit 13 statt ursprünglich 18 Wohnungen werden und der ehemalige Rebstock wird ab 2024 zum griechischen Restaurant mit Flair ausgebaut. In der ehemaligen Metzgerei daneben sollen fünf bis sechs große Speisen- und Getränkeautomaten Tag und Nacht als 24-7-Supermarkt bereitstehen.
Da sie um ihren Arbeitsplatz und ihre Existenz fürchten, waren Sarah Weissenrieder, Inhaberin des Egginger Landmarkts, und ihre Mitarbeiterinnen geschlossen anwesend. Die Bauvoranfrage des neuen Grundstückeigentümers des ehemaligen Gasthauses „Rebstock“, Thomas Maximilian Welte, interessierte sie sehr: „Wir merken jede 50 Euro, wir sind ein kleiner Laden, es ist kein Selbstläufer. Ich bin froh, wenn es auf einer Basis ist, wo es sich nicht mit uns überschneidet.“
Auf ihren Wunsch hin und nach der Diskussion mit den Gemeinderäten passte Bürgermeister Karlheinz Gantert den Beschlussvorschlag an. So wurde das Einvernehmen erteilt zur Umnutzung der ehemaligen Metzgerei mit Lagerräumen zu einem modernen 24-7-Supermarkt in der Stühlinger Straße 17 mit der Vorgabe, keine regionalen Produkte anzubieten. Eine Einschränkung der Öffnungszeiten behält sich der Gemeinderat vor, falls der nächtliche Betrieb zu Unruhe oder Problemen mit den Anwohnern führt. Mit sechs Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen der Gemeinderäte Angela Rohr und Holger Kostenbader wurde der Bauvoranfrage zugestimmt.
Freude über neues Restaurant
War der 24-7-Supermarkt sehr kontrovers diskutiert worden, freuten sich alle Anwesenden über das griechische Restaurant, das ab 2024 in Betrieb gehen soll. Aktuell sind drei Gasthäuser in Eggingen geöffnet, das griechische Restaurant wird das vierte sein. Bereits im Juli 2022 war der Bauantrag in der Gemeinderatssitzung behandelt worden. Als kritisch sahen die Räte damals, dass es 18 winzige Wohneinheiten geben soll. Auch die Anzahl der Stellplätze wurde sehr kritisch gesehen, da es nicht wirklich genügend Platz gibt. An einer Seite führt ein Wegerecht zu einem Einfamilienhaus. Das Baurechtsamt des Landratsamts Waldshut hat bis heute noch keine Baugenehmigung erteilt, da viele Punkte nachgereicht werden mussten. Neu werden nun 13 Wohnungen geplant.
Bürgermeister Karlheinz Gantert schlug den Gemeinderäten vor, das Einvernehmen wegen der Anzahl der Wohnungen vorerst nicht zu erteilen: „Wir können das Spiel vorwärtstreiben wie wir wollen, wenn das Landratsamt aber eine Baugenehmigung erteilt, wird es uns darauf hinweisen, dass unser Beschluss rechtswidrig ist. Das ist die Rechtslage.“ Er verwies auf die drei Mehrfamilienhäuser in der nahen Umgebung inmitten lauter Einfamilienhäuser, die selbst lediglich sieben bis neun Wohnungen aufweisen. Mit 13 Wohnungen sei das Projekt einfach zu groß. „Ich wäre dankbar, wenn sie die Umgebungsbebauung mit einbeziehen können.“
Straßenbeleuchtung
Ein weiteres Thema in der Gemeinderatssitzung war die Straßenbeleuchtung, die wieder umgestellt werden soll. Im Vorjahr wurden die Beleuchtungszeiten reduziert, um Energie zu sparen. Nun wurde beschlossen, die Laternen nachts wieder länger brennen zu lassen. „Der letzte Bus kommt um 0.40 Uhr, der letzte Fußgänger muss schauen, dass er in 20 Minuten daheim ist“, erklärte der Bürgermeister.