Stefan Friedrich bleibt weitere acht Jahre Bürgermeister in Allensbach. Er bekam bei der Wahl am gestrigen Sonntag 74,11 Prozent der Stimmen. Vor dem Rathaus warteten einige hundert Bürger auf die Verkündigung des Wahlergebnisses. Es gab Applaus und vereinzelte Jubelrufe, als Ludwig Egenhofer, der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses dies bekannt gab. „Wir wünschen Ihnen eine glückliche Hand bei den Herausforderungen, die auf Sie warten“, sagte Egenhofer.

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Er dankte zudem dem einzigen Gegenkandidat, Robert Joachim Hogg, für einen fairen Wahlkampf. Der 64-Jährige aus Engen-Stetten hatte immerhin 5,72 Prozent der Stimmen erhalten – bei einer Wahlbeteiligung von 47,51 Prozent. Bemerkenswert hoch war jedoch die Zahl der Wähler – 536, das entspricht 20,17 Prozent -, die andere Namen in die dritte Zeile auf dem Wahlzettel schrieben. Das ist wohl auch das Ergebnis der anonymen Aufrufe in den vergangenen Tagen, eben dies zu tun. Das Ziel, einen zweiten Wahlgang zu erzwingen, haben die Unbekannten aber klar verfehlt.

Friedrich: „Ich habe gut zugehört, was man noch besser machen kann“

Stefan Friedrich äußerte sich zufrieden und bedankte sich bei allen Wählern. „Das finde ich ein tolles Ergebnis.“ Ihm sei in den vergangenen Wochen bei seinen vielen Terminen Gutes und Schlechtes gesagt worden. „Ich habe gut zugehört, was man noch besser machen kann.“ Er dankte ebenfalls Hogg, der sich der Öffentlichkeit gestellt habe. „Ich werde mich mit voller Kraft für Allensbach einsetzen und gebe mir Mühe, für alle ein guter Bürgermeister zu sein“, sagte Friedrich. Dies gelte auch für diejenigen, die andere Namen genannt hatten. Gerade vor dem Hintergrund, dass mancher in der Öffentlichkeit über einen möglichen zweiten Wahlgang spekuliert habe, werte er sein Ergebnis als ein gutes Votum.

Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Landrat Zeno Danner, die Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und Lina Seitzl sowie im Namen aller Kollegen im Gemeindetag der Steißlinger Bürgermeister Benjamin Mors. Letzterer meinte: „Fast 76 Prozent ist ein hervorragendes Ergebnis und eine solide Grundlage.“

Hogg hatte auf zweiten Wahlgang gehofft

Hogg war nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses schnell gegangen und für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar. Er hatte sich am Nachmittag gegenüber dem SÜDKURIER zuversichtlich geäußert, dass es einen zweiten Wahlgang geben werde. Er habe am Samstag noch rund 800 Flyer verteilt. Darauf machte er Vorschläge, wie der Tiefbrunnen Setze angeblich in wenigen Tagen saniert werden könnte. Auch der Radweg von Kaltbrunn zum Wildpark wäre schnell umsetzbar, sagte er.

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Unter den sonst Genannten auf den Wahlzetteln finden sich viele Namen. Mehrere Stimmen erhielten unter anderem Hauptamtsleiter Stefan Weiss, Ludwig Egenhofer, FDP-Gemeinderat Patrick Konopka, Alt-Bürgermeister Helmut Kennerknecht und Jannik Grühn. Er hatte an der Fasnacht aus Scherz für sich geworben.