Ein Mann schlendert durch die Regalreihen in einem Supermarkt. Irgend etwas an ihm ist anders als bei den weiteren Kunden im Discounter. Dann fällt es den Mitarbeitern auf: Der Mann trägt keine Maske. Als sie ihn darauf ansprechen, beleidigt er sie und weigert sich, einen Mund- und Nasenschutz aufzusetzen. Der Filialleiter fordert den Mann dazu auf, das Geschäft zu verlassen, dieser kommt der Anweisung aber nicht nach. Das Team des Discounters ruft die Polizei.

Der Vorfall

Der Fall trug sich am Dienstag um 14.30 Uhr in der Aldi-Filiale in Allensbach zu. Als die Polizei kam, provozierte der 71-Jährige auch die Beamten, zeigte sich uneinsichtig und beleidigte sie. Außerdem hielt er laut Tatjana Deggelmann, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, mehrfach den Mindestabstand von 1,5 Metern zu den Polizisten nicht ein und verweigerte die Angabe seiner Personalien.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Pressesprecherin erklärt: „Dazu hat er sämtliche Rechtsnormen in Frage gestellt und Anweisungen nicht befolgt.“ Durch „bruchstückhafte Namensnennung“ in Verbindung mit einem Auto-Kennzeichen stellten die Beamten dann doch die Personalien fest. Für seine Unbelehrbarkeit erntet der Allensbacher mehrere Anzeigen und ein lebenslanges Hausverbot in sämtlichen Aldi Süd Filialen.

Maskenpflicht wird oft ignoriert

Der Marktleiter von Aldi in Allensbach stellt sich hinter sein Team: alle hätten sich in dieser Situation richtig verhalten. Er wisse um die aktuelle Stimmung, was die Maskenpflicht anginge. Im Aldi-Markt in Allensbach würden täglich Maskenverweigerer einkaufen, sagt er. Mindestens vier Kunden müsse man pro Tag dazu ermahnen, eine Maske aufzusetzen – viele seien aber beratungsresistent.

In diesem Fall sei der Mann sogar Stammkunde gewesen und fast täglich zum Einkaufen gekommen – immer ohne Maske. So habe man ihm bereits vor dem Vorfall nach mehreren Ermahnungen ein mündliches Hausverbot erteilt. Er habe jedoch nicht darauf reagiert und sich laut des Filialleiters wohl diskriminiert gefühlt. Gleich an einem der darauffolgenden Tagen sei er wieder zum Einkaufen gekommen.

Der 71-Jährige kaufte noch seelenruhig ein

Am Dienstag wusste sich das Aldi-Team dann nicht mehr anders zu helfen – man verwies den Maskenverweigerer des Marktes. Da die Mitarbeiter den 71-Jährigen nicht gewaltsam hinausbefördern wollten, riefen sie die Polizei. Laut Filialleiter kaufte der Mann bis zum Eintreffen der Beamten normal ein und bezahlte an der Kasse, bevor er auf dem Parkplatz von der Polizei empfangen wurde.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Filialleiter denkt, dass solche Vorfälle auch in anderen Supermärkten sehr oft vorkommen. Er sagt: „Alle haben Probleme mit den Masken, keiner mag die.“ Aber zur Zeit sei es eben wichtig, sie zu tragen. Das Team von Aldi dürfe auf Anweisung des Landratsamts mittlerweile auch selbst keine Spuckschutzmasken aus Plastik, sondern nur noch die Stoffmasken tragen. Dabei habe das Team das Arbeiten mit Spuckschutzmasken als nicht so anstrengend empfunden, wie mit den Masken aus Stoff.

Aldi-Team hat sich richtig verhalten

Fälle wie den des 71-jährigen Allensbachers gibt es laut Tatjana Deggelmann immer wieder. Es handele sich um Einzelfälle, eine Statistik darüber führe die Polizei nicht. Sie lobt das Verhalten der Mitarbeiter des Discounters und sagt: „Sie haben von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht und den Mann des Geschäftes verwiesen.“ Da dieser den Supermarkt nicht verlassen wollte, habe man richtigerweise die Polizei verständigt.