Ein seltsames Angebot: Ein Kredit, für den vorher Zahlungen nötig sind. Ein 50-jähriger Mann aus Allensbach ist auf so ein Angebot hereingefallen. Aber nicht durch eine einzige Überweisung, sondern durch Zahlungen über ganze drei Jahre hinweg. Erst als er knapp 10.000 Euro an den vermeintlichen Kreditanbieter überwiesen hat, geht er damit zur Polizei. Das berichtet das Polizeipräsidium Konstanz in einer Pressemitteilung. Wie konnte das passieren?

Kontakt über Facebook und Whatsapp

Der 50-Jährige wurde über die Internetplattform Facebook auf eine Kreditanzeige aufmerksam. Dort nahm er Kontakt zu dem vermeintlichen Kreditanbieter auf, so heißt es in der Polizeimeldung. Später kommunizierten beide über den Nachrichtendienst Whatsapp auf dem Handy weiter. Dort stellte der Betrüger dem Allensbacher einen 5000 Euro Kredit in Aussicht.

Kurz darauf stellte er ihm auch ein Kredit in Höhe von 10.000 bis 20.000 Euro in Aussicht, heißt es weiter. Doch es gab ein Problem: Der 50-Jährige sollte zuvor nämlich aufgrund von „Problemen mit der Bank“ mehrere hundert Euro überweisen. Bei dieser einen Überweisung blieb es aber nicht.

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Der Allensbacher überwies im guten Glauben das Geld an den Betrüger. Er kam sogar weiteren Überweisungsaufforderungen nach und das, obwohl diese auch noch auf verschiedene Konten aus dem In- und Ausland gingen, wie die Polizei in ihrer Mitteilung berichtet. Der Betrüger begründete die weiteren Überweisungen ebenfalls mit wiederkehrenden Problemen bei der Bank, heißt es weiter. Das schien dem 50-jährigen Mann lange plausibel, denn er ging erst nach drei Jahren mit dem seltsamen Geschäft zur Polizei. In dieser Zeit überwies er etwa 10.000 Euro.

Der Betrug ist kein Einzelfall

Was den Mann schließlich bewogen hat, doch zur Polizei zu gehen, weiß auch die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, Katrin Rosenthal, nicht. Auch, ob in dem 50-Jährigen bereits zuvor ein Verdacht auf einen Betrug aufkam, kann sie nicht beantworten.

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Jedoch kann sie sagen, dass der Fall in der Dauer und in der Höhe des Geldbetrages kein Einzelfall ist. ‚So etwas kommt schon immer wieder mal vor‘, so Rosenthal. Einen anderen Fall kann sie zwar nicht in Verbindung mit den Betrügern in diesem Fall bringen, jedoch soll es unabhängig vom Alter und der Internetplattform immer wieder solche Betrügereien geben. Auch junge Menschen melden sich laut Rosenthal bei der Polizei, weil sie auf ähnliche Betrugsfälle beispielsweise auf der Plattform Tiktok hereinfallen.

Das rät die Polizei

Deshalb rät die Polizei in ihrer Mitteilung bei Angeboten von privaten Kreditvermittlern vorsichtig zu sein, sich im Zweifel vorab an die Verbraucherzentrale zu wenden, den Service einer Schuldnerberatungsstelle zu benutzen und hellhörig zu werden, wenn der Kreditvermittler per Messenger wie WhatsApp in Kontakt treten will oder von ausländischen Rufnummern Kontakt aufnimmt.