Wie kommen die Fußgänger sicher über die Straße? An dieser Frage blieb im Gemeinderat das Thema „Neugestaltung der Straßenzüge um die Weilerkapelle„ hängen. Im Gremium hagelte es Kritik über die fehlende Lösung zur Situation an der Ecke Friedhofstraße/Kaiserpfalzstraße gegenüber der Kapelle. Die Kreuzung ist der letzte Bauabschnitt des Landessanierungsprogramms. Die Kosten liegen bei rund 350 000 Euro und es gibt Zuschüsse.

Was geplant ist
Ortsbaumeister Ralf Volber erläuterte die Pläne. Die kleine Halle an der Friedhofstraße bei der Kreuzung fällt weg. Die Fahrbahn soll in diesem Bereich auf 5,5 Meter verbreitert werden. Die Haltestelle an der Kurve wird verlegt (siehe Kasten) und der Brunnen rückt nach einer Sanierung ein Stück nach hinten.
„Es soll ein kleiner Platz an der Brunnen-Kurve entstehen. Der Brunnen wird erst saniert und kommt dort dann dorthin“, ergänzte Bürgermeister Matthias Weckbach. Der Brunnen werde den Mittelpunkt des künftigen Platzes bilden.

Neuer Gehweg
Zwischen diesem Bereich und dem neuen Standort der Bushaltestelle beim Parkplatz entsteht ein Gehweg, so Volber. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird der bestehende Gehweg saniert. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten kommen auch DSL-Rohre vom bestehenden Schacht aus in den Boden. Außerdem soll auch um die Kapelle herum alles erneuert und zum Beispiel Granitrandsteine verlegt werden.
Die Arbeiten würden aber schwierig, weil dieser Bereich die Ortsein- und Ausfahrt von Bodman ist, sagte Volber. Die Gemeinde werde wohl nicht darum herum kommen, den Schotterweg beim Weilerkapellen-Parkplatz als Ausweichstrecke zu nutzen.

Kritik wegen Sicherheit
Michael Koch (CDU) ist mit der Situation für Fußgänger, die aus Richtung Friedhofstraße kommen, nicht zufrieden. „Das ist nach wie vor schlecht gelöst“, sagte er und verwies darauf, dass er dies bereits bei einer früheren Diskussion angesprochen habe. Er sieht Probleme, wenn jemand vom Gehweg der Ecke aus den breiten Straßenteil zur Kapelle hin überqueren will. „Für mich ist das so keine Lösung“, sagte er ganz klar.
Viele Ideen, aber keine Lösung
Es entstand eine längere Debatte darüber, die aber kein richtiges Ergebnis hatte. Weckbach wies darauf hin, dass man die Fußgänger zwar um die Ecken führen könnte, dies aber keinen Sinn mache. Es sei auch keine Querung über die breite Straßenkreuzung möglich. Alessandro Ribaudo (CDU) schlug eine Hecke an der Kurve vor, um zu verhindern, dass Fußgänger dort auf die Fahrbahn laufen.
Weckbach betonte aber, dass der Gehweg dort sehr schmal sei. „Es gibt keine Lösung. Der Planer hat auch keine“, lautete sein Fazit. Einen Zebrastreifen hält er wegen des Unfallrisikos nicht für sinnvoll. Eine Ampel würde den Verkehrsfluss stoppen, die Option solle aber geprüft werden. „Ich bin für jeden konstruktiven Vorschlag offen“, sagte Weckbach. Abgrenzungen ließen keinen Gehweg mehr übrig, da 50 Zentimeter Abstand zur Fahrbahn vorgeschrieben seien. Diesen Platz gebe es dort nicht.

Alwin Honstetter (CDU) merkte an, dass es eine ähnliche Situation beim Löwen gebe. Man werde nicht verhindern können, dass Leute über die Straße gehen, könnte aber etwas zur Lenkung überlegen. Christian Pichler (CDU) schlug vor, den Streifen direkt an der Kapelle aufzuweiten. Das sei aber zu gefährlich, so Weckbach, der schließlich noch sagte: „Sind wir doch ehrlich – jeder läuft den kürzesten Weg.“
Christoph Leiz (Grüne) brachte die Idee einer verkehrsberuhigten Zone mit Schritttempo auf. Doch der Bürgermeister sieht da keine Chance, da der Bereich dazu eine Aufenthaltsfunktion haben müsste. Beim Seeum habe das auch nicht geklappt, erklärte er. Das Planungsbüro soll sich nun nochmal mit der Kreuzung beschäftigen.