Knapp zweieinhalb Jahre ist es her, dass Jürgen Beirer, Andreas Eppler, Victor Lindenmayer und Daniel Trisner den ersten Band der See-End-Geschichte(n) vorstellten. Bei der Abendveranstaltung im März 2023 gingen direkt 270 Bücher weg. Die positive Resonanz hat die Autoren begeistert: Sie haben weitere Geschichten gesammelt und veröffentlichen demnächst Band zwei. Daniel Trisner spricht über die Entstehung des neuen Buches.

Das macht die See-End-Geschichte(n) aus

Er sagt: „Es freut uns sehr, dass viele Leute das erste Buch lieben. Es ist leicht zum Lesen, enthält viele Anekdoten und Erinnerungen und ist aufgemacht wie ein Märchenbuch. Man kann es jederzeit in die Hand nehmen und darin blättern.“ Die Autoren sehen die See-End-Geschichte(n) als Beitrag zur Erhaltung und Weiterentwicklung der lokalen, bürgereigenen Erinnerungskultur.

Sie könnten zur Förderung des kulturellen Lebens und sozialen Miteinanders in der Seeend-Gemeinde beitragen, erläutert Daniel Trisner. Ihnen gehe es darum, zu erfahren und zu vermitteln, wie die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen so wurde, wie man sie heute kennt und liebt.

Hinter dem Buch steckt sehr viel Arbeit

Nach der Fertigstellung seien die Initiatoren erst einmal platt gewesen, wie sie zugeben. Trisner erklärt, er rechne pro Artikel etwa zwei volle Arbeitstage, da sei bei 100 Geschichten also einiges zusammengekommen. „Wir brauchten eine Pause – aber schon vier Wochen später haben wir – motiviert durch die positiven Rückmeldungen – mit neuen Geschichten angefangen.“

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Damals begannen auch die Vorbereitungen für das Jubiläum zum Bestehen der Doppelgemeinde Bodman-Ludwigshafen. Daniel Trisner ist überzeugt: „Wenn jemand zum Jubiläum die Doppelgemeinde zusammenführen kann, dann sind das doch Bodman und Sernatingen beziehungsweise heute Bodman und Ludwigshafen selbst. Es gibt für uns keinen schöneren Anlass, als unser zweites Buch im Jubiläumsjahr zu veröffentlichen.“ Am Sonntag, 19. Oktober, wird es vermutlich ab 17 Uhr im Katholischen Gemeindezentrum Ludwigshafen vorgestellt.

26 Seiten mit Texten in Mundart

Der zweite Band enthält wieder 100 Geschichten, vielleicht sogar einige mehr. Und weil die Mundart im ersten Band sehr gut ankam, hängen die Autoren noch 26 Seiten Mundarttext in einem Extra-Kapitel an – inklusive einer vollständigen Übersetzung vom Alemannischen/Badischen ins Hochdeutsche.

Die Männer orientieren sich erneut an Geschichten über Örtlichkeiten, Gebäude, Persönlichkeiten und Ereignisse wie Hochwasser, Stürme, Fasnacht oder den Abriss des alten Rathauses. Band zwei wird durch die Mundartseiten und längere Geschichten dicker als sein Vorgänger, verrät Trisner.

Der farbige Einband mit Goldschrift und filigraner Zeichnung werde ähnlich gestaltet wie Band 1, denn der „Märchenbuch-Charakter“ sei sehr gelobt worden. Für die Bebilderung der Texte haben die Autoren Rückmeldungen von Lesern eingeholt. Viele wünschten sich größere Bilder und weniger Zeichnungen. Das nahmen sich die Initiatoren und Autoren zu Herzen. Deshalb würden die schönen alten Bilder jetzt größer gedruckt, so Daniel Trisner, der zugleich auf die gute Zusammenarbeit mit der Agentur Ehmann und Ehmann hinweist.

Bürger teilen ihre Geschichten bei Nostalgie-Stammtisch

Während sie für den ersten Band noch viel Überzeugungsarbeit leisten mussten, damit Leute ihnen ihre Geschichten erzählten, erfuhren sie beim zweiten Band starke Unterstützung. Trisner erzählt, sie hätten sogar einen Nostalgiestammtisch im Seehotel Adler ins Leben gerufen und die Bevölkerung aufgerufen, dort zusammenzukommen und ihre Erinnerungen zu teilen.

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Drei Abende habe es schon gegeben und sie überlegten, ob man diese Veranstaltung später institutionalisieren könne. „Es ist so viel aus den Menschen herausgesprudelt, dass wir mit dem Aufschreiben nicht hinterherkamen und ein Aufnahmegerät anschaffen mussten. Das war immer hochinteressant.“ Er staune, dass er, obwohl er hier geboren sei, immer noch so viel über die Vergangenheit lerne.