Der Spatenstich zur Tudoburghalle am vergangenen Montag sollte eigentlich ein Zeichen dafür sein, dass es jetzt los geht. Doch so wie die Spaten nicht in den gefrorenen Boden kamen, so liegt auch der Baubeginn erst einmal im Kälteschlaf, bis die Witterung ihn zulässt. Aber das ist nicht ungewöhnlich für das Projekt Tudoburghalle. Denn die Honstetter warten schon lange auf eine Sanierung ihrer Halle. So lange, dass klar wurde, dass sich eine Sanierung nicht mehr rechnet.

An der Tudoburghalle nagte nämlich nicht nur der Zahn der Zeit, sondern auch das Wasser. Die Dimensionen wurden erst nach dem Abbruch richtig deutlich. „Seit nahezu 15 Jahren begleitet uns das Thema Tudoburghalle“, blickte Ortsvorsteher Werner Hirt beim Spatenstich zurück und fügte an: „Im Winter 2020/21 wurden Bohrungen in und um die Halle vorgenommen.“
Diese hätten ergeben, dass die Tudoburghalle auf einem Wasserbett steht. Im Juli 2023 beschloss der Gemeinderat daher einstimmig den Abriss der alten Halle und vergab im Oktober die Rohbauarbeiten zum Neubau an die Firma Störk aus Emmingen.
Förderverein kümmert sich um Umsetzung
Vom Abbruch im August bis Anfang November widmete man sich dem Thema Hochwasser und fand verschiedene „Zuflüsse“ und Drainagen, die man fassen und von den Gebäuden weglenken konnte. Architekt Alexander Stemmer dankte dem Tiefbauer Wolfgang Braun, der sich noch an manchen Leitungsverlauf erinnern konnte und manche Leitung fand, die eigentlich woanders hätte liegen sollen.
„Um die Umsetzung unseres Vorhabens ‚Neubau Tudoburghalle‘ zu unterstützen, erfolgte die Gründung des Fördervereins Honstetten im Mai 2022“, erklärte Werner Hirt. Dieser habe den Gemeinderat bewogen, mitzuziehen, betonte Bürgermeister Alois Fritschi. Die Anträge für verschiedene Förderprogramme mussten bis Ende September 2022 gestellt sein. Die Gemeinde habe dafür eine Planung erstellt.
Erfreulicherweise habe der Grundstücksnachbar Joachim Gremminger einen Teil seines Grundstücks abgetreten, was die Planungen erleichtert habe. Immer mit im Boot war auch der katholische Kindergarten, der baulich an die alte Tudoburghalle angebunden war.
So werden die Millionen-Kosten gestemmt
Die Kosten für den Neubau schätzen die Planer auf 2,1 Millionen Euro. Die Gemeinde als Bauherr und Träger unterstützt das Vorhaben mit 1 Million Euro. Zusagen gibt es aus den Fördertöpfen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) mit 500.000 Euro des Regierungspräsidiums Freiburg und vom Ausgleichsstock mit 240.000 Euro.
Bürgermeister Alois Fritschi hielt bei den frostigen Temperaturen seine Rede besonders kurz: „Ich bin stolz und dankbar, dass wir heute den Spatenstich machen können und dass wir so viele Fördermittel erhalten.“ Die Restsumme werde durch den Förderverein Honstetten mit weiteren Vereinen und der Dorfgemeinschaft gesichert, wagte Werner Hirt den Blick in die Zukunft.
Man habe bereit Eigenleistungen erbracht, begab sich auf Sponsorensuche und habe Spenden gesammelt. Viele Einnahmen aus Veranstaltungen des vergangenen Jahrs waren bereits zugunsten der neuen Tudoburghalle.
Halle soll Begegnungsstätte für Bürger werden
Architekt Alexander Stemmer ließ es sich auch nicht von einer Erkrankung nehmen, kurz auf der Baustelle vorbeizuschauen. Er blickte auf die Planungsphase und die bisherigen Arbeiten zurück: „Seit 2014 begleite ich das Projekt. Jetzt geht es los.“ Markus Bihler, der Vorsitzende des Fördervereins, befand: „Das Motto des heutigen Tags ist Solidarität. Die Tudoburghalle ist ein Generationenprojekt.“
Damit meine er nicht, dass es Generationen bräuchte, um es zu verwirklichen, sondern dass alle Generationen bei der Verwirklichung mit anpacken würden und dann auch alle davon profitieren. „Wir bauen eine Begegnungsstätte für eine gemeinsame, starke Dorfgemeinschaft. Wir fördern damit den Bestand und die Weiterentwicklung unserer großartigen Vereine“, betonte Werner Hirt.
Denn die alte Tudoburghalle barg viele Erinnerungen an Fasnet, Konzerte, Hochzeiten, Versammlungen, Seniorennachmittage und viele Feste und Treffen mehr. So soll es auch bei der neuen Tudoburghalle werden. Details zum weiteren Zeitplan und Ende der Bauarbeiten sind noch nicht bekannt.