Für Manfred Ossola soll in Aach noch nicht Schluss ein. Der Bürgermeister der Hegau-Stadt strebt eine zweite Amtszeit als Rathauschef an. Dies bestätigt der 66-Jährige gegenüber dem SÜDKURIER. „Mein Herz hängt an meiner Familie und an der Stadt Aach“, so Ossola. Mit anderen Worten: Der Bürgermeister ist in Aach noch nicht fertig.
Manfred Ossola wurde im September 2017 zum Bürgermeister von Aach gewählt. Seine Amtszeit begann am 6. Dezember 2017. Er trat damit die Nachfolge von Severin Graf an, der nach seiner zweiten Amtszeit nicht mehr angetreten war. Zuvor leitete Ossola seit 1993 das Haupt-, Ordnungs- und Grundbuchamt der Stadt Aach. Seit 1982 war er dort schon Rechnungsamtsleiter. Seine Ausbildung absolvierte er bei der Stadt Stockach und dem Landratsamt Konstanz, studiert hat er an der Verwaltungshochschule Kehl. Ossola stammt aus Stockach, wo er nach wie vor wohnt. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Anforderungen an den Bürgermeister nehmen zu
Manfred Ossola wird dieses Jahr 67 Jahre alt und er weiß, was dies für einen Bürgermeister einer Gemeinde bedeuten könnte. Die Belastung nehme in seinem Beruf immer mehr zu – viele Termine, viele Aufgaben, die von Land und Bund in die Kommunen weitergegeben würden, kämen hinzu. Zudem die Erwartungen und Wünsche von Bürgern, Vereinen und Institutionen an eine Gemeinde.
„Die Aufgabe als Bürgermeister ist durchaus sehr anspruchsvoll, aber es ist auch eine Position, in der man gestalten kann“, sagt er. Dennoch sei der Beruf eben auch fordernd. Ein Blick in die Nachbargemeinden Mühlhausen-Ehingen und Engen, wo die beiden ehemaligen Bürgermeister Hans-Peter Lehmann und Johannes Moser jeweils ihre Amtszeiten aus gesundheitlichen Gründen früher beenden mussten, geben Ossola Recht. Und der amtierende Bürgermeister spielt mit offenen Karten – dies sei ihm mit Blick auf die Wähler besonders wichtig: „Ich kann nicht versprechen, dass ich die acht Jahre durchmache.“
Vielleicht acht Jahre, mindestens aber vier
Die nächsten vier Jahre habe er aber fest im Blick. Der Wähler müsse sich dann fragen, ob er mit Ossola als Bürgermeister – sollte die Gesundheit oder der Körper nicht mehr mitspielen – auch nur vier Jahre leben könne. „Ich mache diese Job gerne. Meine Familie und die Stadt Aach sind mein Leben!“, betont Ossola. Die Bürger, das Umfeld und vor allem die Arbeit seien ihm ans Herz gewachsen. „Ich wohne zwar in Stockach, aber ich bin ein Aacher.“
Ossola selbst beschreibt seine größte Stärke in seiner fachlichen Kompetenz. Er sei Kämmerer gewesen und Hauptamtsleiter. Hinzukäme die Ortskenntnis – er kenne quasi jeden Winkel in der Stadt. „Das erleichtert ein Weitermachen“, so Ossola.
Sein Wahlprogramm von 2017 sehe er zu einem großen Teil erfüllt. 80 Prozent der Projekte seien umgesetzt. Aber es seien auch andere Projekte hinzugekommen, die er vor acht Jahren noch gar nicht auf dem Plan gehabt habe. Ossola nennt hier als Beispiel etwa die Planung der Ortsmitte, die 14 Hektar Großflächenphotovoltaik im Gewann Hau oder die Mühlenstraße 1 als neues Vereinszentrum und im zweiten Schritt im Rathaus Räume für die Feuerwehr freizusetzen.
Aber auch in den kommenden Jahren stünden laut dem amtierenden Rathauschef weitere Vorhaben auf der Agenda. Auch hier nennt Manfred Ossola Beispiele: das Baugebiet Breite, die Erweiterung des Gewerbegebietes oder das Thema hausärztliche Versorgung. „Innerörtlich haben wir unsere Einrichtungen mehr oder weniger auf Vordermann. Aber es gibt immer wieder Dinge, wo wir uns verbessern können“, so Ossola. Drei Mal sei man etwa mit einem Jugendtreff gestartet, jetzt könnte es so weit sein. Aber: „Alles hängt von der finanziellen Entwicklung ab.“ Jedoch sei Aach strukturell so aufgestellt, dass sich die Stadt auch in der Zukunft noch Dinge leisten könne.
Ossola gibt sich im Gespräch zuversichtlich und vor allem motiviert: „Ich bin gesund und motiviert und werde meinen Wählerauftrag bis zum 5. Dezember 2025 erfüllen.“ Alles andere werde der Wähler entscheiden. „Ich brenne nach wie vor für meinen Job und ich möchte mich weiter für die Stadt Aach und vor allem für die Menschen, die darin leben, einbringen“, verspricht Ossola.