Sie wuchs im schweizerischen Marthalen bei Schaffhausen auf und fand im Hegau ihre Heimat. Mehr noch: Elisabeth Riemensperger hat fast 40 Jahre lang an der Seite ihres Mannes Rolfs als Unternehmerin auch überregional Zeichen gesetzt. Das Ehepaar investierte viel Geld und großen Tatendrang in den Bau und den Betrieb der Autobahnraststätten Hegau auf Engener Höhe samt Hotels. Auch das Hotel-Restaurant Bibermühle im Tengener Stadtteil Blumenfeld haben sie übernommen. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist Elisabeth Riemensperger im Alter von 74 Jahren verstorben. Viele Menschen gaben ihr auf dem Engener Friedhof das letzte Geleit. Darunter der Engener Bürgermeister Johannes Moser und ein Großteil der Beschäftigten der Rastanlagen und der Bibermühle. Diese würdigten in einem Nachruf das menschliche Miteinander und die geschäftliche Tatkraft ihrer Chefin.

Die Familie Riemensperger kurz vor der Fertigstellung des Hotels an der Rastanlage Hegau West: (von links) Anja Rösner, Iris Brütsch, ...
Die Familie Riemensperger kurz vor der Fertigstellung des Hotels an der Rastanlage Hegau West: (von links) Anja Rösner, Iris Brütsch, Rolf und Elisabeth Riemensperger. | Bild: Bittlingmaier, Albert

Der 86-jährige Rolf Riemensperger und Gattin Elisabeth erwarben 1993 das Hotel-Restaurant Bibermühle. 1995 erfolgte der Verkauf der früheren Catering-Firma Rori an die Swissair-Tochter Restorama. 1998 eröffneten die Riemenspergers die Autobahn-Rastanlage West auf Engener Höhe. Die Raststätte Ost nahm den Betrieb 2004 auf. Es wurde dort auch später ein großes Hotel gebaut, wie 2016 auf der Rastanlage West. Die Töchter Anja Rösner und Iris Brütsch sind längst in den Unternehmen in maßgeblicher Funktion eingebunden.

Bei den Presseterminen immer mit dabei, stets etwas bescheiden, aber freundlich im Hintergrund – Elisabeth Riemensperger. Dekan Matthias Zimmermann strich in der Trauerfeier heraus, dass die Verstorbene als Unternehmerin sehr viel Verantwortung gezeigt, sie aber auch der menschlichen Seite einen hohen Stellenwert eingeräumt habe. „Es gab auf ihren Wegen kaum eine Kirche, die sie nicht aufgesucht hat. Sie zündete auch gerne eine Kerze für ihre Lieben an“, so der Dekan. Während seiner Tätigkeiten rund um die Autobahnkapelle habe er immer wieder Elisabeth Riemensperger getroffen. „Es gab immer wieder nette Plaudereien, auch tiefgründige“, so der Dekan.

Die Familie Riemensperger ber der Eröffnung des Steakhauses im Hotel der Rastanlage Hegau West: (von links) Elisabeth und Rolf ...
Die Familie Riemensperger ber der Eröffnung des Steakhauses im Hotel der Rastanlage Hegau West: (von links) Elisabeth und Rolf Riemensperger mit Tochter Anja Rösner. | Bild: Bittlingmaier, Albert

„Meine Mutter war die Managerin im Hintergrund“, betont Tochter Anja Rösner. Sie habe nicht nur einen Großteil der Büroarbeiten erledigt, sondern auch dafür gesorgt, dass alle Räumlichkeiten und Einrichtungen für die Gäste in einem möglichst perfekten Zustand seien. Auch die Innengestaltung und das Inventar für die Restaurants und Hotels habe die Mutter selbst in die Hand genommen. Der Tod seiner Frau setze dem Vater stark zu.

„Nun ist sie auf dem Engener Friedhof begraben. In der Mitte zwischen den Rastanlagen und des früheren Rori-Betriebes sowie dem Haus im Hexenwegle“, findet Rolf Riemensperger in der Symbolkraft etwas Trost in seiner tiefen Trauer um seine Frau.