Am 14. Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft hier bei uns in Deutschland mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland. Freuen Sie sich darauf?

Vorfreude ist definitiv da. Gerade bei einer Heim-EM gibt es immer wieder Momente, in denen man sich zurückerinnert und sich sagt, da warst du mal dabei.

Wie schätzen Sie die EM-Stimmung ein, nachdem die Nationalmannschaft zuletzt nicht wirklich glänzen konnte?

Ich hab‘ seit ein paar Wochen oder besser seit den letzten drei Spielen das Gefühl, dass jetzt eine andere Stimmung in der Nationalmannschaft herrscht. Eine Heim-EM ist was Besonderes. Da will man sich von der besten Seite zeigen. Ich hoffe sehr, dass man der Nationalmannschaft eine Chance gibt. Auch dass die Leute so offen sind, sich eines Besseren belehren zu lassen. Es ist wichtig, dass die Mannschaft angefeuert wird. Das merken die Spieler und dann ist auch der Team-Spirit ein anderer.

Wie fühlt es sich an, die National-Elf spielen zu sehen, wenn man selbst schon mal Teil von ihr war?

Grundsätzlich schaue ich die Nationalmannschaft nicht anders an, weil ich da ein Spiel gemacht habe. Ich bin dafür sehr dankbar, aber ich weiß das Ganze auch einzuschätzen. Auch damals schon. Ich wusste, ich hab jetzt einmal die Chance, ein Länderspiel zu machen. Ich wusste aber auch, dass das eben mit der Konstellation des Pokalfinales und vieler verhinderter Spieler zusammenhing.

Olli Sorg freut sich auf die Europameisterschaft: Dabei erinnert er sich gerne an seinen Einsatz in der Nationalmannschaft zurück.
Olli Sorg freut sich auf die Europameisterschaft: Dabei erinnert er sich gerne an seinen Einsatz in der Nationalmannschaft zurück. | Bild: Carina Sorg

Was ist Ihnen besonders im Kopf geblieben von diesem Spiel?

Das war alles sehr surreal. Allein schon der Anruf von der Nationalmannschaft war was Besonderes. Ich stand an der Tankstelle in Engen und hatte eine unbekannte Nummer auf dem Handy. Ab der Nennung der Nationalmannschaft hab ich keine Erinnerung mehr an das folgende Gespräch. Aber ich dachte, das ist Torwart-Trainer Andi Köpke, mit dem ich da telefoniere. Das dachte ich bestimmt sechs Jahre lang. Es war aber Hansi Flick, mit dem ich telefoniert habe.

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Das kam erst raus, als ich später mit Andi Köpkes Sohn Pascal Köpke in Nürnberg zusammengespielt habe. Dem habe ich die Geschichte mit dem Anruf von seinem Vater erzählt und das kam ihm gleich seltsam vor, weil der als Torwart-Trainer eben keine Feldspieler anruft.

Und so geht‘s weiter

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Schauen Sie sich alle Spiele der EM an?

Es gibt Nationen, die ich als Ex-Fußballer gerne anschaue. Dazu gehören Spanien, Italien, England und natürlich Deutschland. Ich schaue, wenn das zeitlich möglich ist und gerne auch mit Freunden zusammen.

Public Viewing oder auf der Couch, wo schauen Sie die EM-Spiele?

Mal hier und mal dort. Wenn ich allein zuhause schaue, merke ich, dass ich anfange zu analysieren. Das will ich aber eigentlich gar nicht, sondern einfach Fußball schauen. Deswegen schaue ich lieber mit ein paar Leuten zusammen.

Wer ist Favorit bei der EM?

Im Turnier sind die Regeln wie im Pokal. Das ist immer offen. Hat eine Mannschaft einen Lauf, dann kann sich eine ganz große Dynamik entwickeln. Erfolge schweißen zusammen. Spanien ist immer ein Favorit für mich. Ich denke aber auch, dass Deutschland eine gute Rolle spielen könnte. Es kommt eben darauf an, wie sie in das Turnier starten.

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Und zum Schluss die Frage der Fragen: Was ist Ihr Tipp für das Auftaktspiel Deutschland gegen Schottland?

Ich glaube, es läuft nicht, wie wir uns das alle wünschen. Wie mit einem Philipp Lahm damals, der gleich ein Tor schießt. Ich glaube, dass wir uns mühsam aus einem 1:1 ein 2:1 für Deutschland erzwingen werden.