Aach Das Leitbild, das der Gemeinde als Richtschnur bei der Nutzung des städtischen Waldes in den nächsten zehn Jahren dienen soll, ist im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderats von Aach gestanden.

Rainer Wendt, Leiter des Kreisforstamtes, sowie Forstrevierleiter Werner Hornstein erläuterten zunächst die aktuelle Lage des Waldbestandes: Aufgrund der heißen Sommer der vergangenen Jahre seien Schadensereignisse wie der Befall von Borkenkäfern, Dürre- oder Sturmschäden im Wald nicht zu übersehen. Der Bestand an Nadelbäumen wie Fichten und Kiefern ist rückläufig, werde aber durch die Zunahme der Buche kompensiert, lautet das Fazit der Forstexperten gegenüber dem Gremium in Aach.

Der Wald spiele nicht nur für die Naherholung der Bevölkerung eine wichtige Rolle und dient als Lebensraum für eine vielfältige Fauna und Flora, erläuterten die Fachleite. Der Forst habe eben gleichzeitig Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen zu erfüllen. Dazu komme noch das wirtschaftliche Interesse. Obwohl er im Haushalt der Stadt Aach nur eine untergeordnete Rolle spiele, sei der eigene Wald für die Stadt auch ein finanzieller Faktor. Der nachhaltig produzierte Wertstoff Holz soll auch künftig zu Erlösen führen, hoffen sowohl Stadtverwaltung als auch Ratsvertreter.

Damit der Wald seine vielfältigen Funktionen weiterhin erfüllen kann, müsse aber dem weiter fortschreitenden Klimawandel Rechnung getragen werden, mahnten Wendt und Hornstein. Der Aufbau stabiler und widerstandsfähiger Mischwälder werde zukünftig besonders im Fokus der Forstbewirtschaftung stehen.

In der anschließenden Diskussion bemängelte FW-Stadtrat Michael Streitberger die ihm zu einseitige Ausrichtung des Leitbildes. Die Schutzfunktion des Waldes auch für gefährdete einheimische Tierarten käme ihm darin bisher zu kurz.

Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich zu, das Leitbild entsprechend zu ergänzen und es geändert zu beschließen.