Aach im Hegau hat eine erstaunliche Anzahl an Besonderheiten zu bieten. Der Ort hat seit über 700 Jahren Stadtrecht und ist damit nicht nur eine der kleinsten Städte in Baden-Württemberg, sondern steht auch an erster Stelle des alphabetisch geordneten Stadtrankings. Durch die Aachquelle – die größte Quelle Deutschlands – ist die Stadt überregional bekannt. Zahlreiche Besucher kommen jedes Jahr nach Aach, um besonders die Aachquelle, aber auch die reizende Altstadt sowie den Alten Turm, eine der ältesten Burgen, zu besichtigen.
Katja Gaißer: Meistermacherin und Botschafterin
Aach hat trotz seiner bescheidenen Größe und Einwohnerzahl auch eine sportliche Besonderheit vorzuweisen und diese macht sie nicht nur deutschlandweit, sondern international bekannt: Der Radsportverein RMSV Aach hat in seiner 150-jährigen Geschichte eine Vielzahl von Meisterschaften beim Kunst- und Einradfahren erreicht. Deutsche-, Europa- und Weltmeister sind in Aach fast schon selbstverständlich.

Katja Gaißer ist seit dem 16. Lebensjahr und seit inzwischen 30 Jahren Trainerin und seit dem Rücktritt ihres Vaters auch als langjährige Cheftrainerin, Meistermacherin und Garantin für die großartigen Erfolge bekannt. Zwei Faktoren haben diese außerordentliche Karriere beeinflusst: Zum einen der familiäre Hintergrund und ebenso ihre Liebe zum Städtchen Aach. Ihr Vater war der Gründer der Abteilung Kunst- und Einradfahren beim Radsportverein und mit seiner Frau zusammen meisterlich gekrönter Akteur. So war es nicht verwunderlich, dass die Tochter Katja schon mit sieben Jahren in die Kunstradszene einstieg.
„Mein Bruder, vier Jahre älter, durfte schon trainieren. Ich wollte nicht warten, deshalb drängte ich meinen Vater immer wieder, mich auch ins Training mitzunehmen“, erzählt Katja Gaißer. Er tat dies und es wurde eine Erfolgsgeschichte. Sie hat selbst mehrere Deutsche Meistertitel errungen und wurde zweimal sogar Weltmeisterin mit ihrem 4er-Kunstrad-Team. Weitere Pluspunkte waren ihr Pädagogikstudium und ihre Liebe zum Nachwuchs.
Die Verbundenheit mit dem Sport und ihrer Heimatgemeinde hat sich Katja Gaißer erhalten. „Ich bin ein Aacher Mädel und freue mich jedes Mal, wenn ich mit meinen Teams irgendwo in Deutschland oder im Ausland zum Wettbewerb war, wenn wir von der Autobahn von Engen wieder nach Aach zurückkommen und schon von Weitem die Skyline der Altstadt sehen können“, schwärmt sie.
Katja Gaißer ist schon während des Studiums der Pädagogik fast jeden Tag nach Aach zum Training gefahren und kommt auch jetzt von ihrem Berufseinsatz in Rottweil immer wieder zum Training und zum täglichen Leben nach Aach. „Hier finde ich alles, was ich für meinen Alltag und Leben brauche, bin mitten in der Natur und der Gesellschaft, habe meine Familie und Freunde und natürlich mein Hobby, das Training und den Einsatz für die Erfolge.“
Es sei auch anstrengend, dreimal die Woche Training, jeden Monat Wettkämpfe irgendwo in Deutschland oder im Ausland, bekennt Katja Gaißer. „Aber die Erfolge und die Anerkennung sind auch immer wieder motivierend“, ergänzt sie lächelnd mit strahlenden Augen.
„Für mich ist das Besondere an Aach, dass es klein, idyllisch und natürlich ist. Die Infrastruktur stimmt, fast alles, was ich benötige für das tägliche Leben, bekomme ich hier auch. Außerdem sind Engen und Singen mit ihren Angeboten nicht sehr weit. In Aach kennt man sich untereinander, trifft sich, fragt, wie es geht, freut sich oder trauert auch gemeinsam, hilft sich und wird unterstützt. Das macht was, das verstehe ich unter Zuhause!“
„Wir – der Verein und die sportlichen Akteurinnen und Akteure werden in Aach von der gesamten Bevölkerung geschätzt, und auch als Botschafter für Aach gesehen und gefördert“, freut sich Katja. „Der Bürgermeister und sein Stadtrat zeigen uns das immer wieder, auch wenn die Erfolge mal nicht so großartig waren. Größeren Empfang gibt es bei Deutschen Meistern oder mehr. Dafür bedanken wir uns mit Ehrgeiz und Einsatz. Und ich kann persönlich durch mein Engagement auch ein wenig wieder zurückgeben“, betont die Meistermacherin.
Benedikt Paul: Der Feuerwehr immer treu geblieben
Der Feuerwehr und seinem Heimatort Aach ist Benedikt Paul treu geblieben. Zwar habe er während seiner aufwendigen Berufsausbildung schon mal mit dem Gedanken gespielt, sich in einer anderen Region oder in einer größeren Stadt niederzulassen, in der er studieren könnte. „Aber dann habe ich mich doch für die Rückkehr in meine Heimatstadt entschieden“, sagt er.

„Auch die Familienplanung hat dazu beigetragen. Ich habe in Aach eine schöne und liebevolle Jugend erleben dürfen“, erzählt Benedikt Paul. „Meine Eltern und mein Opa waren in Aach bekannte Leute, ja sogar Persönlichkeiten. Und in unserer Straße waren wir eine wilde Kinderbande, die frei und begeistert in der Natur rund um das Baugebiet aufwachsen durfte und das auch ausgiebig genutzt hat“, erinnert er sich. Das wollte er auch für seine Familie.
So sei auch schon mehr oder weniger vorbestimmt gewesen, dass er früh in die Jugendabteilung der Feuerwehr eintrat. „Denn mein Opa und meine Uropas waren schon Feuerwehrkommandanten. Auch während des Studiums und bis heute bin ich der Feuerwehr und meinen Kameraden treu geblieben. Im Fußballverein war ich früher ebenso integriert, leider heute aber nicht mehr aktiv.“
„Aach ist ein liebenswertes Städtchen, in dem ich mich immer geborgen und wohl gefühlt habe und immer noch fühle“, sagt er. Irgendwie liege das wohl auch am „besonderen Klima von Aach“, wie es in dem bekannten Fastnachtslied besungen wird, vermutet Benedikt Paul schmunzelnd. „Ich liebe die Natur rund um das Städtchen und die Wanderwege, gehe gerne auf dem neuen Fußweg an der Aach spazieren und genieße in der Jägermühle an der wunderschönen Aachquelle mit der Familie ein Eis“, schwärmt er von seinem Heimatort.
Im Ort hat sich viel bewegt
In Aach habe sich in den vergangenen Jahren viel bewegt, die Infrastruktur wurde verbessert, der Ortskern gestaltet und viel für Jugendliche und Neubürger getan. Aber es gebe noch viel zu tun, deshalb habe er für die CDU im Gemeinderat kandidiert. „Vor fünf Jahren war ich das jüngste Mitglied. Es ist schön, dass in diesem Jahr ein noch jüngerer Kamerad gewählt wurde“, so Benedikt Paul. Gemeinsam würden sie alle sich dafür einsetzen, den liebenswerten Charakter des Städtchens zu erhalten und wenn möglich noch zu verbessern.
Aach in Zahlen, Daten, Fakten
Kreis: Konstanz
Fläche in ha: 1068
Einwohner: 2285
Einwohner pro km²: 214
Durchschnittsalter: 43,6
Miete pro m²: 6,77
Wohnung Kaufpreis pro m² in Euro: 2809,03
Haus Kaufpreis pro m² in Euro: 3124,27
Pendler: 495 ein, 1138 aus
Bildung: Grundschule
Bautätigkeiten: Alle städtischen Grundstücke sind verkauft. Im Baugebiet Längenberg Ost, 3. und 4. Teilbereich, gibt es noch wenige freie Grundstücke der katholischen Kirche, die mit Erbbaurecht vergeben werden. Geplant ist ein Baugebiet auf dem Gewann Breite. Wie die Preise hierfür sein werden und wie die Vergaberichtlinien sein werden, ist noch nicht bekannt.
Fernverkehr: nein
Regionalbahn: nein
Nahversorgung: Netto-Discount und Bäcker, Wochenmarkt am Donnerstagmittag auf dem Mühlenplatz
Schwimmbäder: nein
Gastro: ja
Hausärzte: 1
Pflegeheime/Seniorenzentren: ja
Kitaplätze: Es gibt 137 Kita-Plätze, davon für Kinder über drei Jahren 87 Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten und 30 Ganztagesplätze. Für Kinder unter drei Jahren gibt es 20 Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten. Die Gruppe mit den Ganztagesplätzen wurde umgewandelt und gibt es daher so nicht mehr.