Im Strandbad Horn gibt es nicht nur einen Konflikt zwischen der DLRG Öhningen und der Campingplatz GmbH. Auch das Segelcamp Bodensee kämpft gerade um sein Bleiberecht an dem Standort. Inhaber des Camps Bernd Orschel ist mehr als frustriert und machte in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung, ähnlich wie die Vertreter der DLRG, seinem Ärger Luft.

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Orschels Segelcamp, welches seit 2009 im Strandbad Horn stattfindet und an dem jährlich bis zu 600 Kinder und Jugendliche teilnehmen, steht laut Einschätzung des Betreibers kurz vor dem Aus.

Genehmigung unwahrscheinlich

Die Teilnehmer übernachten während des Camps in Zelten auf dem Campingplatz. Doch nun soll das Zeltlager ins Strandbad umziehen und den Platz im Campingbereich frei machen. Grundsätzlich wäre das für Orschel eine denkbare Lösung.

Die Teilnehmer des Segelcamps wohnen normalerweise in einem Zeltlager, wie es auf diesem Archivbild zu sehen ist, auf dem Campingplatz ...
Die Teilnehmer des Segelcamps wohnen normalerweise in einem Zeltlager, wie es auf diesem Archivbild zu sehen ist, auf dem Campingplatz in Horn. | Bild: Bernd Orschel

„Das Problem ist, wir bekommen für das Camp im Strandbad keine Genehmigung, da es sich dort um ein Landschaftsschutzgebiet handelt“, erklärt Bernd Orschel. Er brauche für die Versorgung und Sicherheit der Kinder eine gewisse Infrastruktur, wie eine mobile Küche, Absperrungen und Sanitäranlagen.

Kein Alternativstandort im Fall einer Absage

Auf seine Anmerkungen zu dem Thema habe man Orschel von Seiten der Campingplatzleitung gegenüber immer bekräftigt, das werde schon klappen und er solle den Antrag beim Landratsamt einreichen, beschreibt Orschel die Situation. Allerdings sei ihm bisher kein Alternativ-Standort bei einer Absage aus dem Landratsamt mitgeteilt worden.

Ein Plan B solle es auch gar nicht geben, ist sich Orschel sicher. Der Segelcamp-Betreiber fühlt sich aus dem Campingplatz hinausgedrängt und seiner Existenzgrundlage beraubt. „Das ist nur ein Alibi-Angebot. Die Campingplatzleitung weiß doch genau, dass wir diesen Platz vom Landratsamt nicht genehmigt bekommen“, so Orschel.

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Thema soll im Aufsichtsrat besprochen werden

Bürgermeister Uwe Eisch teilte auf Anfrage mit, dass er als Aufsichtsratsvorsitzender der Campingplatz GmbH keine Aussage ohne Rücksprache mit der Campingplatzleitung tätigen könne. Und diese habe er in der gesamten vergangenen Woche nicht erreichen können. In der kommenden Sitzung des Aufsichtsrates am Dienstag soll es auch um den Verbleib des Segelcamps Bodensee gehen.

Gemeinderäte sprechen sich für Erhalt des Camps aus

Auch der Konflikt mit dem Segelcamp überraschte die Gemeinderäte. Vor allem die Heftigkeit der Emotionen stieß bei den meisten auf Irritation. „Das ist eigentlich nicht der Stil, mit dem wir hier diskutieren“, sagt Mechthild Biechele (CDU). Doch die Gemeinderätin steht zum Verbleib des Camps.

„Es muss ein Standort gefunden werden, der genehmigt wird. Alles andere wäre ein Rauswurf durch die Hintertür und das ist nicht fair“, sagt sie. Auch Karl Amman (UBL) wünscht sich eine Zukunft des Camps am See. „Es ist ein tolles touristisches Angebot, von dem die gesamte Gemeinde profitiert.“

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