Die ehemalige Tourist-Information in Gaienhofen bekommt einen neuen Zweck: In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat einstimmig eine Nutzungsänderung für das Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen. Der Rat beauftragte die Verwaltung beim Landratsamt, einen Antrag auf eine Baugenehmigung für den Umbau zu stellen.

Das Gebäude an der Straße Im Kohlgarten wurde bereits verschiedenst genutzt: Bis 1995 wurde die Liegenschaft als Wohnhaus genutzt. Danach wurde sie zur kommunalen Tourist-Information umgebaut. 2021 stand das Gebäude zunächst leer. Es wurde dann als ein Projektstützpunkt untervermietet.

Für den Umbau erwartet das Bauamt geschätzte Gesamtkosten in Höhe von 20.000 Euro. Maximal können dann 17 weitere Flüchtlinge in Gaienhofen im Gebäude unterkommen.

Nur wenige Arbeiten nötig

Der Bedarf ist da: Im vergangenen Jahr wurde Gaienhofen vom Landratsamt Konstanz darüber informiert, dass der Gemeinde weitere Flüchtlinge zugewiesen werden. Die Bemühung von Seiten der Verwaltung, weiteren Wohnraum anzumieten, blieb erfolglos, sagte Bürgermeister Jürgen Maas.

Das könnte Sie auch interessieren

Das ehemalige Wohnhaus respektive die ehemalige Tourist-Information eigne sich mit ihren sanitären Anlagen, mit einer Küche und mit den Büroräumen als Liegenschaft für die Unterbringung. Nur wenige Umbaumaßnahmen seien dafür erforderlich.

Geplant werden Trockenbauwände für die Schaffung von Schlafräumen und Wohneinheiten. Vier Gewerke sollen für neue Wände im Keller, für die Malerarbeiten, für die Elektrik und den Trockenbau ausgeschrieben werden. Im Untergeschoss sollen Fenster eingebaut werden, sagte der Leiter des Bauamts Michael Martin.

Es gibt auch längerfristige Ideen

Sollten der Gemeinde weitere Flüchtlinge zugewiesen werden, so plant sie als längerfristige Variante den Bau von Wohneinheiten. „Wir denken dabei nachhaltiger und verbinden es mit einem sozialen Wohnungsbau“, sagte Bürgermeister Jürgen Maas im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Bau soll entweder ganz oder teilweise für die Geflüchteten, aber auch für die Gemeinde als bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stehen. Hierfür sollen noch verschiedene Alternativen geprüft werden. Der Gemeinderat stellte dafür bereits Finanzmittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro im Haushalt 2024 bereit. Weitere 300.000 Euro sind für das Jahr 2025 im Haushalt eingeplant.