Als zweitstärkste Fraktion zog die Unabhängige Bürgerliste (UBL) mit vier Sitzen in den Gemeinderat von Gaienhofen. Unter deren vier Mitgliedern ist Erwin Bohner neu im Gremium. Der 56-Jährige ist Elektroinstallateur. Seit 2011 arbeitet er als Haustechniker an der Schlossschule Gaienhofen. Vor seinem Wohnhaus befand sich einst eine landwirtschaftlich genutzte Fläche mit Hühnern und Obstbäumen, die sein Vater in den 1960/70er-Jahren zu einem Campingplatz am See umbaute, der von der Mutter weiterhin geführt wird.

Seit vier Jahrzehnten ist Bohner bei der Freiwilligen Feuerwehr. Fast genauso lange ist er Mitglied in der Narrenzunft Hägelisaier – davon 24 Jahre lang als Oberholzer. Als es sich in der Zunft abzeichnete, dass er sein Amt an den Nachwuchs abgeben konnte, nutzte er die Chance, um auch mehr Zeit für seine Arbeit im Gemeinderat zu haben.

Wofür will er sich einsetzen?

Am Gemeinderat hat Erwin Bohner schon lange Zeit Interesse gezeigt. 2009 kandidierte er erstmals für die UBL. Nach der vierten Kandidatur schaffte er es nun, einzuziehen, obwohl er neun Stimmen weniger hatte als bei der Kandidatur zuvor. Zwei Faktoren beeinflussten seinen Einzug in den Rat: Das starke Abschneiden der UBL mit deren Zugpferd und Stimmenkönig, Felix Lang, und das Fehlen der CDU auf den Stimmzetteln.

Erwin Bohner sitzt für die UBL auch im Technischen Ausschuss. Beim Gespräch wird deutlich, wie wichtig ihm seine neue Aufgabe ist. Bei potenziellen Bauangelegenheiten macht er sich vor Ort ein Bild über die Vorhaben. Ein Plan sei ja nur ein Ausschnitt, sagt er. Doch vor Ort könne es ganz anders aussehen. Bohner wirft bei Bauvorhaben, wie zum Beispiel auch bei der Windkraft auf dem Schienerberg, seinen Blick auf die Auswirkungen für die Umwelt, das Hochwasser und das Trinkwasser. Gerade die Gestaltung des Dorfs und die Bauangelegenheiten seien immer Antrieb für seine Kandidatur gewesen. Angesichts der beschränkten Flächen in Gaienhofen sei die Entwicklung von Wohnraum eine Herausforderung.