Gailingen in Zahlen, Daten, Fakten

Kreis: Konstanz

Bevölkerung: 2976

Fläche in Hektar: 1318

Einwohner pro km²: 226

Pendler: ein 718, aus 1047

Altersdurchschnitt: 45

Bildung: Grundschule

Bild 1: So lebt es sich in Gailingen: Wo einst mehr Juden als Christen wohnten
Bild: Kerstan

Mieten pro m² in Euro: 10,31

Kaufpreis pro m² in Euro: 3401,6

Bautätigkeiten: Im Baugebiet „Erlenwies“ sind noch Plätze frei, außerdem sind „Hinter der Hofwies“ im dritten Bauabschnitt neue Bauplätze geplant.

Fernverkehr: nein

Regionalbahn: nein

Nahversorgung: Ja

Schwimmbäder: Ja, der Rheinuferpark

Gastro: ja

Pflegeheime/Seniorenzentren: ja

Hausärzte: 2

Kitaplätze: Es gibt 146 Kitaplätze für Kinder über drei Jahren, davon 20 ganztags und 45 mit verlängerten Öffnungszeiten. Für Kinder unter drei Jahren gibt es 20 Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten. Die Betreuungsquote bei Kindern über drei Jahren liegt bei 100 Prozent, bei den jüngeren werden 36 Prozent betreut.

So lebt es sich in Gailingen - Blick vom Hang auf die Gemeinde Video: Kerle, Helene

Was man über Gailingen unbedingt wissen muss

  • Die Rheinbrücke führt in die linksrheinische Nachbarstadt Diessenhofen und stammt aus dem Jahr 1816. Es ist die einzige vollständig erhaltene gedeckte Holzbrücke am Hochrhein – und wird von Jugendlichen gerne genutzt, um aus sieben Metern Höhe in den Strom zu springen. Über die Rheinbrücke führt nicht nur der direkte Weg in die Schweiz. Sie lässt sich auch als Symbol für die enge Verbindung Gailingens mit Diessenhofen und dem Thurgau sehen. Grenzüberschreitende Kooperationen gibt es im Bereich der Feuerwehr und bei der Abwasseraufbereitung. Die Schaffung des Rheinuferparks geschah im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts.
  • Gailinger Wein wird oft in den eigenen Liedern der Hochrheingemeinde besungen. In Gailingen schlotzt man gerne ein gepflegtes Viertele, schätzt gutes Essen und ist fröhlich. Das beweisen die Einwohner nicht nur am Dorffest, sondern auch in der Fastnacht.
  • An die jüdische Geschichte im Ort erinnert Gailingen mit dem jüdischen Museum und einem Gedenkstein auf dem Areal der Synagoge, die in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde. Der jüdische Glauben war lange sehr präsent, nicht nur bei der Fasnacht, die in manchem noch auf jüdisches Brauchtum zurückgreift. Gailingen war nämlich früher eine der großen Landjudengemeinden Süddeutschlands. Zeitweise gab es hier mehr Bürger jüdischen als Bürger christlichen Glaubens. Die Gemeinde hatte im 19. Jahrhundert einen jüdischen Bürgermeister und für die Kinder eine Simultanschule. Die jüdische Gemeinde wurde mit der Deportation in das Konzentrationslager Gurs jedoch im Oktober 1940 ausgelöscht.
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Wie lebt es sich in Gailingen, Herr Wiesner?

Stefan Wiesner ist gebürtiger Gailinger. Der 20-Jährige ist Service-Techniker und bei einer Radolfzeller Firma tätig. Wiesner ist aktives Mitglied beim DLRG-Ortsverband, in der Freiwilligen Feuerwehr, in der Narrenzunft Eichelklauber und bei der Guggenmusik Dschungelklöpfer. Die Reaktivierung des Jugendtreffs ist mit sein Verdienst.

Warum leben Sie gerne in Gailingen, Herr Wiesner?

Zunächst mal: Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Gailingen ist meine Heimat. Und dann (Wiesner deutet auf den Rhein): Schauen Sie sich doch um. Die Landschaft und die Umgebung sind perfekt. Der Rhein bestimmt das Lebensgefühl. Es ist schön, hier zu leben – man darf das nicht als selbstverständlich hinnehmen. Andere kommen zu uns, um Urlaub zu machen. Sehr positiv finde ich natürlich auch das vielfältige Vereinsleben. Wenn man sich einem Verein oder einer Hilfseinrichtung anschließt, ist man hier super aufgehoben. Ich bin seit meiner Kinder- und Jugendzeit in DLRG, Feuerwehr, Narrenverein und die Guggenmusik eingebunden und habe hier meinen Freundeskreis. Die Infrastruktur stimmt insgesamt: Vom Kindergarten bis zum alltäglichen Einkauf gibt es im Ort, was man so braucht.

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Was hat Sie überrascht?

Dass sich das Vereinsleben bis heute noch nicht vollständig von der Corona-Zeit erholt hat. Das ist jetzt zwar kein spezielles Gailinger Problem, aber macht mir doch Sorge. Allein altersmäßig sind in den Pandemie-Jahren Mitglieder weggebrochen, andere haben sich nach der aufgezwungenen Couchpotatoe-Zeit nicht mehr zur früheren Aktivität aufgerappelt. Vereins-Nachwuchs konnte in dieser Zeit nicht mehr geworben werden. Da fehlen jetzt einige Geburtsjahrgänge, die das soziale Miteinander im Verein nicht kennengelernt haben.

Was würde Sie zum Wegzug aus Gailingen bewegen?

Der einzige Grund, den ich mir vorstellen könnte, wäre, wenn es die Arbeit und der Arbeitsplatz erfordern würden.

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Was fehlt Ihnen noch zum absoluten Glück?

Die Jugendlichen und die jungen Leute kommen abends recht kurz. Im Sommer kann man sich mit den Freunden an den Rhein setzen. An zwei Abenden ist ja jetzt auch wieder der Jugendtreff geöffnet. Aber wenn man möchte, dass etwas läuft, muss man halt doch immer gleich nach Singen.