Die kommenden Haushaltsjahre der Gemeinde Gottmadingen sind bis 2021 geprägt vom Neubau der Eichendorffrealschule an der Rielasinger Straße, die den Namen nach jüngstem Gemeinderatsbeschluss behalten darf. Im vom Gremium nach zügiger Beratung beschlossenen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr kalkuliert Gemeindekämmerer Andreas Ley für das 24-Millionen-Euro-Projekt acht Millionen Euro. Die Gemeinde nimmt rund sieben Millionen Euro neue Schulden auf.

Schulden sollen rasch getilgt werden

Mit Vernunft und Augenmaß will die Gemeinde wirtschaften. So soll das Großprojekt Schule in etwas mehr als zwei Jahren verwirklicht sein, die Schulden sollen rasch abgebaut werden. So lautete der Tenor in der Beratung über den Haushaltsentwurf. Wobei Bürgermeister Michael Klinger zur hohen Kreditaufnahme bemerkte: "Wir nehmen so viel Geld auf wegen des hohen Tilgungszuschusses. Wir wollen das Geld relativ schnell zurückzahlen. Es ist nicht nur für die Schule."

700 000 Euro mehr an Gewerbesteuereinnahmen

Der Haushalt 2019 geht erstmals nach dem neuen kommunalen Haushaltsrecht (NKHR) an den Start. Ley hatte das 369-seitige Zahlenwerk akribisch vorbereitet, damit sich die Räte an die neue Struktur gewöhnen. Die Konjunktur brummt, von steigenden Steuereinnahmen profitiert auch die Gemeinde Gottmadingen. So kann Ley gegenüber dem laufenden Haushaltsjahr mit 700 000 Euro mehr an Gewerbesteuer- und rund 610 000 Euro mehr an Einkommensteueranteilen rechnen. Er kalkuliert mit Mehreinnahmen von 1,7 Millionen Euro, mit Erträgen aus Steuern von 10,2 Millionen Euro. Jede Medaille hat jedoch zwei Seiten. Die Steuerkraftsumme steigt. Gottmadingen muss somit mehr Umlagen (8,7 Millionen Euro) bezahlen. Die Ausgaben für das Personal steigen durch die Tarifvereinbarungen von 5,3 auf 5,4 Millionen Euro. Somit ist mit 1,3 Millionen Euro mehr Ausgaben zu rechnen. Unterm Strich bleiben 400 000 Euro hängen.

Überschuss von 3,1 Millionen Euro

Der Ergebnishaushalt schließt mit einem Plus von 1,5 Millionen Euro ab. Ley: "Wir können die Abschreibungen komplett erwirtschaften." Im Finanzhaushalt kalkuliert der Kämmerer mit einem Überschuss von 3,1 Millionen Euro aus dem laufenden Betrieb. Diese Summe ist aus dem bisherigen Haushalt als Zuführungsrate (Investitionsrate) vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt bekannt. Nach Abzug der Investitionen von fast elf Millionen Euro hat die Gemeinde am Ende des Planungsjahres 831 330 Euro mehr in der Kasse.

Umbau von Bushaltestellen und Investition in Spielplätze

Gottmadingen hat für 2019 weitere Investitionen geplant. Unter anderem sind im Haushalt Ausgaben für den Umbau von Bushaltestellen und den Ausbau der Johann-Georg-Fahr-Straße (zusammen 665 000 Euro) und für die Spielplätze (232 000 Euro) vorgesehen. Das ergibt ein Investitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro.

Mahnung des Bürgermeisters, Maß zu halten

"Was ist, wenn die Wirtschaft mal nicht mehr läuft?" Diese Sorge kam aus dem Ratsrund. Leys Hoffnung ist, dass die Konjunktur noch ein paar Jahre andauert. Klinger mahnte indes: "Wir dürfen uns nicht zu hoch verschulden. Der kommunale Haushalt wird in den guten Jahren kaputt gemacht. Wir haben es in den vergangenen Jahren geschafft, bei guter Konjunktur Maß zu halten."