Mit dieser Kolumne war ich schnell fertig. Die wurde nämlich mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI) erstellt. Naja, nicht ganz. Ich habe ihr mehrfach dasselbe Thema gegeben: Einmal habe ich sie einfach machen lassen, dann standen die Risiken im Fokus, danach der Humor und zuletzt wollte ich ein Gedicht. Ich habe die entstandenen Texte gekürzt, korrigiert und montiert; deshalb liegt das Urheberrecht bei mir – dazu weiter unten mehr.
Zur Einstimmung Verse eines Gedichts auf Poesiealbum-Niveau: „In der Welt der Worte, so weit und breit / Hilft die KI, bringt Inspiration, jederzeit / Sie flüstert Ideen, so klar und rein / Doch birgt sie auch Gefahren, groß und klein.“
Die KI ist fest überzeugt, dass in einer Welt, in der ständig mehr Kreativität und Produktivität gefordert wird, die Zeiten vorbei sind, in denen man stundenlang vor einem leeren Blatt Papier saß und verzweifelt nach Inspiration suchte. Denn nun klopft es an der Tür und herein spaziert die neue Kollegin: die künstliche Intelligenz. Sie trägt keinen Kaffee, sondern einen Haufen Daten und Algorithmen. Ihre Vorschläge setzen rasch den kreativen Prozess in Gang. Außerdem trifft die KI immer den richtigen Ton, sodass der Text ansprechend ist.
Die künstliche Intelligenz macht Probleme
Ein großes Problem ist jedoch, dass KI oft Informationen falsch interpretiert oder sogar erfindet. Urheberrechte? Ach, das ist doch nur ein lästiges Detail! Beim Training der KI werden urheberrechtlich geschützte Werke verwendet, ohne dass die Autoren dafür entschädigt werden. Das ist zwar unfair, aber hey, wer braucht schon Gerechtigkeit, wenn man Algorithmen hat?
Ein weiteres Problem ist, dass KI ihre Informationen aus einer begrenzten Blase bezieht, also oft nur Mainstream-Themen behandelt. Und die Sprache? Leblos und steril, wie ein Krankenhausflur um Mitternacht. Die Texte, die von KI generiert werden, haben die emotionale Tiefe eines Toastbrots.
KI und Urheberrechte vertragen sich nicht
Ob KI wirklich eine Bereicherung ist? Vielleicht sollten wir uns darauf besinnen, was uns als Menschen ausmacht und unsere eigenen Stimmen wieder stärker in den Vordergrund stellen. Konkreter Anlass dieser Kolumne war, dass es inzwischen eine Datenbank gibt mit Werken, die zum Training von künstlicher Intelligenz genutzt werden. Einen meiner Romane habe ich dort bereits gefunden. Illegal und im Rahmen einer Urheberrechtsverletzung, die ich jedoch nirgends einklagen kann.
Diese Kolumne habe ich auf Plagiate prüfen lassen. Es gibt keine. Darauf bin ich stolz. Immerhin habe ich vier Seiten KI-Geschwurbel runtergekürzt auf diese Zeilen. Aber ich gebe zu: Das Biest wird besser. Und dies in schwindelerregender Geschwindigkeit. Lyrik kann sie allerdings nicht. Fastnachtsreden übrigens auch nicht. Weder auf Alemannisch noch auf Kölsch. Da kommt nur absolut sinnloses Zeug. Aber vielleicht merkt das niemand, wenn nur der Alkoholpegel hoch genug ist?