Alles neu macht der Mai, sagt der Volksmund. Zur diesjährigen Auflage des beliebten grenzüberschreitenden Mobilitäts-Ereignisses Slow-up hatte der Standort Gottmadingen Neues zu bieten. Statt zwischen Hebelschule und altem Rathaus in der Ortsmitte wurde der Festplatz in diesem Jahr am Gottmadinger Bauhof eingerichtet. Das hat vor allem Lob eingebracht. Das Gelände sei deutlich übersichtlicher, alles sei entzerrter und dadurch auch entspannter, war man sich einig.

Optimale Wetterbedingungen sorgten zur 18. Auflage des Slow-up Schaffhausen-Hegau für Rekordzahlen. So machten sich 28.000 Teilnehmer auf den 38 Kilometer langen Rundkurs, wie Marcel Theiler vom Organisations-Komitee berichtet.

Ortswechsel zum Bauhof wird gut angenommen

„Wir haben hier deutlich mehr Platz als vor der Hebelschule. Außerdem ist es viel angenehmer, in den hohen Hallen des Bauhofs zu kochen als im kleinen Zelt“, bilanziert Sascha Burkard als Vorsitzender der Guggenmusiktruppe Burnin‘tunes 21 den Ortswechsel in Gottmadingen. Er war für die Küche am Bauhof verantwortlich und konnte der neuen Lage einiges abgewinnen. Zudem stünden mehr Sitzplätze zur Verfügung, die am Sonntagnachmittag allesamt von Teilnehmern und anderen Besuchern besetzt waren. Da sei es zu verschmerzen, dass die Atmosphäre auf dem Bauhofgelände eine andere sei als am alten Standort, lautete das Urteil mehrerer Besucher.

Der Festplatz in Gottmadingen kam sowohl bei den Teilnehmern als auch anderen Besuchern gut an.
Der Festplatz in Gottmadingen kam sowohl bei den Teilnehmern als auch anderen Besuchern gut an. | Bild: Sandra Baindl

Wie es im nächsten Jahr weiter gehen soll, dürfte nun in den Nachbesprechungen thematisiert werden. „Die 19. Austragung wird voraussichtlich am Sonntag, 11. Mai 2025 durchgeführt“, kündigt Marcel Theiler vom Slow-up-Organisationskomitee an. Er hofft, dass es auch dann wieder so trocken und angenehm warm wird wie in diesem Jahr.

Nach absolviertem Rundkurs genossen Hans-Dieter Steier, Rebecca und Wolfram Jäger, Bernhard Maier und Saskia Jäger (v.l.) die Bewirtung ...
Nach absolviertem Rundkurs genossen Hans-Dieter Steier, Rebecca und Wolfram Jäger, Bernhard Maier und Saskia Jäger (v.l.) die Bewirtung am Festplatz. | Bild: Sandra Baindl

Startschuss für sieben Stunden ohne Autos

Der Aktionstag wurde morgens um 10 Uhr nach dem Startschuss durch Kantonsratspräsident Erich Schudel in Schaffhausen offiziell eröffnet und der Rundkurs war sieben Stunden lang für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Strecke führte von Schaffhausen über Herblingen, Thayngen, Gottmadingen, Buch, Ramsen, Gailingen, Dörflingen und Büsingen, um nach einer besonders schönen Passage entlang des Rheins wieder in Schaffhausen zu enden.

28.000 Freizeitsprotler nahmen am 18. slowUp Schaffhausen-Hegau teil.
28.000 Freizeitsprotler nahmen am 18. slowUp Schaffhausen-Hegau teil. | Bild: Michael Kessler

Ein attraktives und buntes Rahmenprogramm entlang der Strecke hat für einen rundum gelungenen Anlass zwischen den Hegau-Vulkanen und der idyllischen Rheinlandschaft gesorgt. In den einzelnen Gemeinden herrschte einmal mehr während des ganzen Tages Volksfeststimmung.

Bei den Naturfreunden Gottmadingen konnte Höhenluft geschnuppert werden.
Bei den Naturfreunden Gottmadingen konnte Höhenluft geschnuppert werden. | Bild: Sandra Baindl

Auch Regierungspräsident und Landrat radeln mit

Auch die beiden Schirmherren Patrick Strasser, Regierungspräsident des Kantons Schaffhausen, und Zeno Danner, Landrat des Landkreises Konstanz, traten wie tausende andere kräftig in die Pedale. Aber nicht nur die Teilnehmerzahl sorgt für Freude bei den Veranstaltern. Auch, dass alles relativ reibungslos geklappt hat, bestätigt Theiler: „Im Verhältnis zum großen Menschenaufkommen sind glücklicherweise nur wenige Unfälle passiert.“ Im vergangenen Jahr sorgte ein Todesfall für Bestürzung. Auf der Strecke waren in erster Linie Radfahrer unterwegs, wobei der Anteil derer, die sich elektrisch unterstützen ließen, jährlich anzusteigen scheine.

Die teilnehmenden Gemeinden warteten mit einen vielfältigen Rahmenprogramm und Bewirtung durch örtliche Vereine auf.
Die teilnehmenden Gemeinden warteten mit einen vielfältigen Rahmenprogramm und Bewirtung durch örtliche Vereine auf. | Bild: Michael Kessler

Neben den Radfahrern hatten sich auch wieder vereinzelt Teilnehmer auf Inlinern auf den Weg gemacht. Für sie und kleine Kinder stand wie gewohnt eine Shuttle-Verbindung zur Verfügung, um die 90 Höhenmeter zwischen Ramsen und Gailingen zu überwinden. Für alle anderen hieß es hier: In den kleinsten Gang runterschalten, die höchste elektrische Unterstützungsstufe wählen oder einfach schieben. Ein weiterer Shuttle pendelte wieder zwischen Dörflingen und Thayngen für alle jene, die den Rundkurs abkürzen wollten.

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In Gottmadingen mussten die Teilnehmer sich auf eine neue Streckenführung einlassen. Da im Vorfeld nicht absehbar war, ob zum Slow-up-Termin die Hauptstraße aufgrund der Baumaßnahmen befahren werden konnte, wurde der Festplatz auf den Bauhof verlegt.

Während sich der Festbetrieb auf den Bauhof selbst konzentrierte, nutzten die weiteren Programmstationen wie die Stiftung Liebenau, das Deutsche Rote Kreuz, der Radcheck von Radkultur Baden-Württemberg, Fahrrad Graf sowie die Naturfreunde und BUND Gottmadingen das weitere Areal Richtung Riederbach. Dies habe im Gegensatz zu der sonst herrschenden Enge zwischen Hebelschule und altem Rathaus für angenehme Entzerrung gesorgt.