In Hilzingen entsteht ein eine neue Solarthermie-Freiflächenanlage. Der Energieversorger Solarcomplex wird nahe des Friedhofs eine entsprechende Anlage errichten. Das Kollektorfeld wird 3600 Quadratmeter umfassen, die Kollektorfläche 1400 Quadratmeter. Ziel ist es, die weitere Versorgung von Hilzingens kleinstem Ortsteil mit Fernwärme aus regenerativen Heizquellen sicherzustellen, wie im Gemeinderat deutlich gemacht wurde.
Solarcomplex betreibt in Schlatt am Randen ein Wärmenetz, an das die meisten Gebäude angebunden sind. Die Grundlast stammt aus der Abwärme der Biogas-Anlage auf dem benachbarten Bauernhof Martinshof, die Mittellast wird über Hackschnitzelkessel generiert. Artur-Martin-Jäkle vom Martinshof hat augenblicklich wie alle anderen Biogas-Anlagen-Betreiber ein Problem: Ende des Jahres 2026 läuft die bisherige EEG-Vergütung (Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien) für den am Martinshof erzeugten Strom aus. Wie das Ergebnis einer laufenden Ausschreibung aussehen wird, ist ungewiss.
Zudem steht zu befürchten, dass auch die Wärmemenge begrenzt wird, die er ab 2027 Solarcomplex überlassen kann. Die zu erwartende Versorgungslücke will das Unternehmen mit Sitz in Singen nun durch die geplante Solarthermie-Freiflächenanlage schließen. Der Ortschaftsrat hat dazu sein Einverständnis bereits erteilt. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung nun die Einleitung des notwendigen Bauleitverfahrens beschlossen.
Obwohl Solarthermie-Freiflächenanlagen Photovoltaik-Parks optisch ähneln, ist ihre Funktionsweise eine andere. Der Gemeinderat hat Photovoltaik-Anlagen auf der Gemarkung auf eine Gesamtfläche von zehn Hektar begrenzt, die bereits ausgeschöpft sind. Von diesem Standort-Konzept ist die geplante Solarthermie-Freiflächenanlage nicht betroffen.