Menschen in Hohenfels und den Talgemeinden sowie Berufspendler können aufatmen. Denn die Landesstraße 194 zwischen Kalkofen und Mahlspüren im Tal, die nach einem Hangrutsch im vergangenen Juni gesperrt war ist nach monatelangen Arbeiten wieder frei. Der Hang ist gesichert und der Verkehr kann wieder ohne Ampelregelung fließen. Was für 190.000 Euro gemacht wurde, welche Einschränkung es noch gibt und warum es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen kommen kann.

Warum kam es zu dem Hangrutsch?
Zur Ursache des Hangrutsches teilt das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg auf SÜDKURIER-Nachfrage mit: „Die dortige Stützmauer aus Flussbausteinen kollabierte und stürzte in den Bereich des Radweges.“ Der Felssturz führte zur Sperrung der Hauptverkehrsachse der Hohenfelser, wie sie Bürgermeister Florian Zindeler nennt.
Das Problem seien damals die geologische Beschaffenheit sowie das steile Gefälle des Böschungsabschnittes gewesen, erläutert das Landesamt. Daher bestehe in dem Gebiet ohnehin eine ungünstige Disposition, die zu andauernden Problemen geführt habe. In der Ingenieurgeologischen Gefahrenhinweiskarte von Baden-Württemberg sind die Bereiche sogar als Gefahrenhinweisfläche ausgewiesen.

Als Folge der starken Niederschläge im Mai 2024 konnte das Gestein dort die Wassermassen nicht mehr halten. Aufgrund der fehlenden Vegetation in diesem Bereich sei das Gestein zusätzlich anfällig für Instabilität.
Was wurde seither gemacht?
Doch seither hat sich einiges getan, um dennoch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf der L194 zu gewährleisten. Nach einer Begutachtung planten die Fachplaner des Landes eine Hangsicherung. Hierbei erhielt die Firma HTB aus Arzl im Pitztal als wirtschaftlichster Bieter den Zuschlag. Am 13. Januar dieses Jahres begannen dann die Arbeiten, die nun abgeschlossen sind, informiert das Landesamt.
Das Unternehmen setzte dazu Spezialmaschinen ein – zum Beispiel einen Schreitbagger, der mit Radfahrwerk und zusätzlichen Schreitfüßen einem Insekt gleich sich selbst in dem schwierigen Gelände sichert.
Nach dem Abtransport der Lockermassen und des verbleibenden Erdreichs wurde eine Mitteldrainage und Seitendrainagen eingebaut, um Wasser gezielt in den unterhalb liegenden Bach zu leiten. Zudem stabilisierten die Arbeiter den Hang durch Stahlstütztafeln, die mit Bohrnägeln in die feste Molasseschicht eingebunden wurden.
Die Baukosten hierfür belaufen sich nach Aussage des Regierungspräsidiums Freiburg auf etwa 190.000 Euro. Die Summe umfasst sowohl die Beräumung der Straße, die Verkehrsführung, als auch die eigentliche Sanierung des Hangs.
Wie sicher ist der Bereich nun?
Allerdings stellt das Landesamt klar: Auch in Zukunft sei ein Hangrutsch in diesem Bereich nicht ausgeschlossen. Jedoch seien die L194 sowie der parallel verlaufende Radweg unterhalb des Hanges durch die Arbeiten vor diesen gesichert.
Außerdem sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. So wird die Stützmauer im Zuge der Sanierung des Radwegs noch höher aufgebaut. Der Radweg ist in diesem Bereich daher noch nicht wieder geöffnet, sondern nur verengt und eingeschränkt befahrbar. Denn der Asphalt wurde durch die Arbeiten mit schweren Geräten stark in Mitleidenschaft gezogen.
Dieser werde, sobald es die Witterung zulässt und die Asphaltmischwerke wieder in Betrieb sind, saniert und zum Frühjahr dann wieder befahrbar sein. Dann könne es nochmal zu einer Beeinträchtigung der Fahrbahn kommen, teilt das Landesamt mit.