An der katholischen Pfarrkirche St. Oswald im Hohenfelser Ortsteil Mindersdorf sind so einige Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen notwendig. Das beschäftigte jüngst auch den Hohenfelser Gemeinderat, denn auch der Kirchturm muss dringend saniert werden – für ihn ist die Gemeinde ist seit 1867 auf Basis eines Kult- und Baulastenrezesses zuständig. Aus Sicht des Bürgermeisters Florian Zindeler macht es Sinn, die Arbeiten am Turm zeitgleich mit Arbeiten an der Kirche stattfinden zu lassen und so durch den Synergieeffekt Kosten zu sparen.

In der jüngsten Gemeinderatsitzung stellte Apolonia Thurner vom Überlinger Architekturbüro Wagner das gesamte Renovierungskonzept und die geplanten Maßnahmen an der Kirche vor. Die Kosten, die Apolonia Thurner mit etwa 950.000 Euro angab, trägt die Erzdiözese Freiburg. Für die Sanierung des Kirchturms könnten etwa 250.000 Euro fällig werden, Fördermittel sollen nach Abschluss der Prüfungen beantragt werden. Zwar würden Putzarbeiten kaum bezuschusst, dafür seien aber die Zuschüsse für Holzarbeiten recht hoch.

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Außenfassade vermoost, Balken marode, Stufen abgenutzt

Ganz konkret zeigte Thurner in einer Präsentation die Schäden am Turm: Es platzt beispielsweise Putz an der Außenfassade ab und diese ist stark vermoost. Auch das vorhandene Holz im Turm und die Balken seien teils marode, weil Feuchtigkeit hinein komme. Es müssen also die Balken darunter ausgetauscht werden. Aus statischen Gründen hatte darum im Jahr 2021 eine Notsicherung für das Geläut umgesetzt werden müssen.

Die Treppenstufen seien massiv abgenutzt, was Unfallgefahr beim Betreten bedeute und der Glockenstuhl ist vermoost. Aus Sicht des Architekturbüros Wagner sind die Renovierungsmaßnahmen daher dringend notwendig, zumal die letzte Renovierung mittlerweile 40 Jahre her ist.

Detailansicht des Moosansatzes auf der Nord- und Westfassade am Übergang vom Turm zum Schiff der Pfarrkirche St. Oswald.
Detailansicht des Moosansatzes auf der Nord- und Westfassade am Übergang vom Turm zum Schiff der Pfarrkirche St. Oswald. | Bild: Constanze Wyneken

Mittel werden im Haushalt 2023 eingeplant

Die Räte waren der gleichen Meinung wie der Bürgermeister. Ralf Sigmund (BLH) sagte: „Ich denke, der einzig richtige Zeitpunkt für die Renovierung des Turms ist jetzt, wenn dort eh gearbeitet wird. Wenn wir nicht mitmachen, machen wir uns zum Gespött des ganzen Regierungsbezirks.“

Rat Karlheinz Lehmann (FUW) war wie Zindeler der Meinung, man sei eben zur Renovierung verpflichtet, auch wenn es viel Geld sei. Und Harald Benkler (BLH) fragte detailliert nach, ob es Erdarbeiten geben würde, um Folgeschäden zu verhindern, die dadurch entstünden, dass Feuchtigkeit von außen nach innen zieht. Was die Abdichtung anginge, sei noch nicht ganz klar, was für Maßnahmen erfolgen werden, antwortete Apolonia Thurner. Auf jeden Fall werde der Putz im Sockelbereich entfernt.

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Schlussendlich stimmte der Gemeinderat geschlossen zu, das Projekt gemeinsam mit der Erzdiözese Freiburg durchzuführen. Das Architekturbüro Wagner könnte die gesamte Ausschreibung, Baubegleitung und Abrechnung übernehmen. Die Maßnahme wird an einheitliche Unternehmen vergeben und die Gesamtmaßnahme könnte aufgrund seiner Dimension vielleicht sogar bessere Angebote nach sich ziehen, hofft das Gremium. Es beauftragte den Bürgermeister, entsprechende Gespräche zu führen und Vereinbarungen zu treffen. Die Haushaltsmittel in Höhe von etwa 250.000 Euro werden für das kommende Haushaltsjahr eingeplant.