Sie ließen in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Motoren ihrer Wagen aufheulen, legten in den Verkehr lahm und nervten Anwohner. Nach Angaben der Polizei machten sich rund 500 Poser in den Straßen von Konstanz breit, davon ein großer Teil aus der benachbarten Schweiz. Die Ordnungshüter zeigten sich unvorbereitet vom Auftauchen der Verkehrsrüpel in Massen. Diese konnten weitgehend unbehelligt die Grenzen passieren.
Polizei hat zu wenig Personal
Man habe nicht genügend Personal zur Verfügung gehabt, um sicher festzustellen, wer welche Verstöße begangen hat, und wer Fahrzeuge gefahren ist, die möglicherweise nicht nach der Straßenverkehrsordnung zugelassen waren, hieß es auf Nachfragen beim Lage- und Einsatzzentrum der Polizei. Dazu benötigten die Einsatzkräfte Spezialisten. Die Polizei habe nicht damit gerechnet, dass es zu einem Poser-Auflauf in Konstanz komme. Auch der Zeitpunkt von Samstag auf Sonntag sei ungewöhnlich gewesen.
Sperrung von Straßen
Bisher war Singen ein Zentrum der Tuner- und Poserszene, und diese habe sich in der Regel von Freitag auf Samstag getroffen. Man habe versucht, mit der Sperrung von Straßen den Verkehr zu kanalisieren, teilt die Polizei mit. Weiter schrieb sie: „Ab 0.30 Uhr fuhr ein Großteil der Fahrzeuge über die städtischen Grenzübergänge in die Schweiz aus, sodass sich die Lage in Konstanz bis gegen 2 Uhr merklich beruhigte“.
Augenzeugen und die Polizei berichten, wie sich die Poser davor in Kolonnen durch die Stadtteile Wollmatingen und Fürstenberg bewegten. Auf der B 33 im Bereich Hegne/Waldsiedlung bildeten sich wegen ihnen Staus, das geht aus einer Mitteilung der Polizei hervor. Diese schreibt, dass ab 23 Uhr erste Fahrzeugkolonnen im Stadtgebiet von Konstanz auftauchten und zunächst den Uni-Parkplatz belegten. Augenzeugen aus Wollmatingen wollen die Poser aber schon gegen 21.30 Uhr wahrgenommen haben. Sie können es nicht fassen, dass ihr Rüpelauftritt nicht bestraft wurde. Aufgeschreckte Anwohner hatten auch die Polizei informiert.