Bad Dürrheim Mit einer überarbeiteten Kalkulation für den Zeitraum bis 2028 wird der Fremdenverkehrsbeitrag in Bad Dürrheim neu festgelegt. Der Gemeinderat stimmte mit drei Gegenstimmen dem Vorschlag der Verwaltung zu, dass künftig der Beitragssatz nach Umsatz 13,6 Prozent beträgt.
Der Fremdenverkehrsbeitrag beträgt nun künftig im Bereich Kurzone I 0,96 Euro pro Nacht (bisher 1,0) und in der Zone II 0,48 Euro (bisher 0,50) je Übernachtung. Zur Kurzone I gehört der Kernort. Die Kurzone II betrifft Hochemmingen, Oberbaldingen, Sunthausen, Biesingen, Öfingen und Unterbaldingen. Die Verwaltung nimmt aufgrund der angespannten Haushaltssituation Abstand von den bisher höher angedachten Sätzen für die Folgejahre. Die Neufestsetzung wurde notwendig, da der Kalkulationszeitraum lediglich bis 2023 galt. Mit der Neufestlegung wissen die Betriebe jetzt genau, was auf sie zukommt.
Gewerbevereinvorsitzende Tamara Pfaff meldete sich zu Beginn der Sitzung zu Wort und meinte: „Ich war überrascht, von einer Erhöhung des Fremdenverkehrsbeitrags zu hören. Ich wünsche mir mehr Transparenz gegenüber den Gewerbetreibenden.“ Außerdem fühle sie sich vor den Kopf gestoßen, weil eine unterschiedlichen Berechnung zwischen Nord- und Süd-Modell dem Verein erläutert wurde und man danach nichts mehr gehört habe.
„Wir machen das Süd-Modell, weil es gerechter ist“, führte Bürgermeister Jonathan Berggötz aus. Zudem betonte er, dass die Stadt keine Erhöhung beschließe. Beim Süd-Modell werden zum Beispiel die Gastronomiebetriebe nach ihrer Lage eingestuft, das heißt, ein Restaurant im Zentrum zahlt mehr als eines außerhalb. Beim Nord-Modell wären es feste Sätze, die für alle gleich sind.
„Viele müssen nun zahlen, die vorher schon ihren Beitrag hätten leisten müssen“, so der Schultes. Es sei nun alles gerechter, weil sich mehr Zahler an dem Kuchen beteiligen. Die kalkulierten Zahlungen pro Jahr durch Umsatzbetriebe (342.000 Euro) und Übernachtungsbetriebe (71.000 Euro) sollen wieder in das Tourismusangebot wandern. „Es ist enorm, was der Fremdenverkehr uns bringt, deswegen müssen diejenigen, die davon profitieren, uns auch unterstützen“, führte Berggötz aus.
Andrea Kanold sprach für die FDP-Fraktion ein Nein zum Süd-Modell aus. Sie plädiert für eine ihrer Ansicht nach einfacherer Lösung. Außerdem befürchtet sie Abwanderungen. Dem entgegnete Klaus Götz, dass es hier um moderate Zahlungen gehe und man den Ball flach halten solle. Barbara Fink sieht es als gerecht an, dass die Belastung gegenüber früher auf mehrere Schultern verteilt liegt. Für sie ist es erfreulich, dass die Bagatellgrenze bei 50 Euro Umsatz ein Beitrag zum Bürokratieabbau darstellt.