Bad Dürrheim Es summt und werkelt im Reparaturcafé Bad Dürrheim: Wo sonst kaputte Kaffeemaschinen, defekte Lampen oder klemmende Reißverschlüsse auf ihre zweite Chance warten, eröffnete sich für eine Gruppe geflüchteter Männer eine ganz neue Perspektive: die der aktiven Mitgestaltung. Das berichtet die Stadt in einer Mitteilung.
Das Reparaturcafé hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im bürgerschaftlichen Engagement in der Kurstadt entwickelt. Im Frühjahr besuchten acht geflüchtete Männer aus Bad Dürrheim nun dieses besondere Projekt, mit spannenden Einblicken und ersten Schritten in Richtung Ehrenamt. Organisiert wurde der Besuch durch die Koordinierungsstelle für Ehrenamt und Bürgerschaftliches Engagement der Stadtverwaltung in Kooperation mit der städtischen Integrationsbeauftragten. Ziel war es, interessierten Flüchtlingen nicht nur das Reparaturcafé als Einrichtung näherzubringen, sondern auch konkrete Wege in ehrenamtliches Engagement aufzuzeigen.
Im Reparaturcafé wurden die Gäste herzlich von den langjährigen Ehrenamtlichen empfangen. Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmenden, wie defekte Alltagsgegenstände wie Uhren, Küchengeräte oder Lampen mit Fachwissen, Geduld und handwerklichem Geschick repariert wurden. Dabei zeigte sich schnell: Das Interesse war nicht nur theoretischer Natur, drei der Männer äußerten noch während des Besuchs den Wunsch, künftig regelmäßig im Reparaturcafé mitzuarbeiten. Auch interessierte Frauen wurden über weitere Beteiligungsmöglichkeiten informiert: So bekundete eine afghanische Frau ihr Interesse an der Nähwerkstatt, um dort ihre vorhandenen Kenntnisse einzubringen und weiterzuentwickeln. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen fand der Besuch in herzlicher Atmosphäre einen netten Ausklang. Es wurde gelacht, erzählt und zugehört. Schon beim darauffolgenden Reparaturtermin zeigte sich, wie erfolgreich der erste Kontakt war: Geflüchtete nahmen erneut teil, diesmal nicht mehr als Zuschauer, sondern als aktive Mitwirkende.