Die Brandbekämpfung ist gesichert. Es gebe bereits „Gedanken dazu“, sagt Klaus Menge, Pressesprecher der Feuerwehr, wie die Feuerwehr Konstanz einsatzfähig bleibe, sollte es zu Ausfällen wegen einer möglichen Corona-Quarantäne kommen.
Feuerwehr alarmiert Löschbereiche nacheinander
Bei jedem Einsatz werden die Kameraden des jeweiligen Löschbereichs alarmiert. Im Fall, dass in einem Löschbereich viele Feuerwehrleute ausfielen, würden automatisch der zweite, dritte oder gar vierte Löschbereich zusätzlich alarmiert, erläutert Menge. So sei sichergestellt, dass die Personalreserve groß genug ist, um der Aufgabe des Löschens und Rettens nachzukommen.
Die zweite Herausforderung sei es, dass die Feuerwache mit Hauptamtlichen besetzt bleibe. Auch dazu gebe es bereits Pläne der Berufsfeuerwehr, sagt Menge. Genauere Angaben will die Feuerwehr dazu im Moment nicht machen.
Als Vorsichtsmaßnahme sei auch die Absage der Hauptversammlung zu verstehen, die zwischen dem Oberbürgermeister, dem Hauptamt und der Feuerwehr vereinbart wurde.
Vorsicht bei der Polizei
Auch bei der Polizei gibt es Notfallpläne. Aus Sicherheitsgründen könnten aber keine Details weitergegeben werden, schreibt Uwe Vincon, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage.
Man stehe zudem im ständigen Austausch mit den Gesundheitsbehörden, um die aktuelle Ausbreitung der Krankheit zu verfolgen und die Schutzmaßnahmen abzustimmen.
Was die Stadtverwaltung unternimmt
In der Stadtverwaltung und deren Eigenbetrieben seien im Moment (Stand: 10. März) acht Mitarbeiter vorsorglich in heimischer Quarantäne, berichtet Pressesprecherin Anja Fuchs. Wenn städtische Mitarbeiter den Verdacht haben, erkrankt zu sein, seien sie angehalten, 14 Tage zuhause zu bleiben und die Inkubationszeit abzuwarten.
Veranstaltungen über 1000 Personen sind abzusagen
Oberbürgermeister Uli Burchardt kündigte im Haupt- und Finanzausschuss an, dass die Stadt in Kürze Leitlinien zum Umgang mit Veranstaltungen herausgeben werde. Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen sollten vorerst und bis Karfreitag nicht stattfinden. Es gehe aber darum, dafür zu sorgen, dass kleinere Veranstaltungen stattfinden könnten, unter Umständen mit reduzierter Personenzahl.
Drei Events stehen zur Debatte
Aktuell stehen drei Veranstaltungen in Frage: Beim Unternehmerfrühstück, beim Spiel der HSG am Samstag und einem Vortrag von Reinhold Messner am Sonntag sei es bisher unklar, ob sie stattfinden könnten. Eine Entscheidung dazu werde es voraussichtlich am 11. März geben.
An der Uni tagt regelmäßig der AK Pandemie
An der Uni Konstanz bleiben im Moment 20 Mitarbeiter vorsorglich zuhause, weil sie entweder selbst in einem Risikogebiet waren oder engen Kontakt zu Personen haben, die sich dort aufhielten, berichtet Julia Wandt, Presseprecherin der Universität.

Veranstaltungen wird es in naher Zukunft nur noch in reduziertem Maß geben. Es gebe eine Anordnung des Wissenschaftsministeriums, die verlange, dass „Veranstaltungen auf das unabwendbar notwendige Mindestmaß“ reduziert würden.
Vorträge und Veranstaltungen: abgesagt
Darauf reagiere die Universität: Vorträge und Veranstaltungen seien zu reduzieren. „Das ist eine neue Entwicklung, über die wir seit heute, 10. März, informieren“, erläutert Wandt. Beispielsweise werde die Reihe „Grenzgänger Wissenschaft“, die im Voglhaus stattfindet, nun ausfallen ebenso wie die betriebsinterne Personalversammlung.
Was passiert mit dem Semesterbeginn? Dazu könne sie noch nichts sagen, berichtet Wandt. Beinahe täglich tage der Arbeitskreis Pandemie, doch noch sei es zu früh für eine Entscheidung. „Im Moment ist es unmöglich, dazu eine Aussage zu treffen“, sagt Julia Wandt.
Auch HTWG sagt Veranstaltungen ab
An der Hochschule für Technik, Wissenschaft und Gestaltung (HTWG) handhaben es die Verantwortlichen ähnlich: Die Erstsemesterbegrüßung und „Grenzgänger Wissenschaft“ seien abgesagt. Die Lehrenden seien aufgerufen worden, alle Veranstaltungen, die für den Studienbetrieb nicht notwendig sind, abzusagen. Vorlesungen, Seminare und Labors, die verpflichtend vorgesehen sind, gelten als notwendig, schreibt Anja Wischer, Sprecherin der HTWG.
Auch HSG zu Absagen gezwungen
Andreas Joas, Pressesprecher HSG Konstanz, sieht den kommenden Wochen mit Sorge entgegen: „In diesem Moment tagen diverse Gremien, in letzter Instanz entscheidet das die Gesundheitsbehörde vor Ort, das Landratsamt.“
Die Liga müsse entscheiden, was mit den Spielen geschehen solle, ob man Veranstaltungen auf 1000 Zuschauer begrenze, Geisterspiele stattfinden lasse oder ob man die Spiele verschiebe. „Wir haben für Samstag volle Hütte, beim Spiel gegen Hamburg geht es um jeden Punkt. Für unsere junge Mannschaft ist dieser Heimspielvorteil nicht zu unterschätzen.“
Jedes Spiel bedeutet auch Einnahmen. Es sei, so Joas, „eine Vollkatastrophe, wenn die Spiele ausfielen. Sportlich und finanziell.“