Die betroffene Abteilung auf der Ebene G des Klinik-Altbaus ist noch gesperrt. Am Montagvormittag war schon der erste Besuch eines Sachverständigen der Versicherung vor Ort. Erst wenn die Polizei den Bereich freigegeben hätte, könne mit der Sanierung der Abteilung begonnen werden, so die Pressesprecherin des Gesundheitsverbunds Konstanz Andrea Jagode. Sie rechnet mit mehreren Monaten.

Das könnte Sie auch interessieren

Der leitende Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth konnte auf SÜDKURIER-Anfrage keine Neuigkeiten bei der Ermittlung der Brandursache vermelden: "Die Kriminalpolizei und die Kriminaltechnik sind dran", sagte er. "Wir benötigen eine exakte Ursache, daher stehen die sorgfältigen Ermittlungen im Mittelpunkt. Wir hatten unendlich Glück. Das hätte noch viel schlimmer ausgehen können."

Das Klinikpersonal zeigt beeindruckenden Zusammenhalt

Unterdessen geht die Arbeit in der Klinik weiter. „Der Zusammenhalt ist groß. Ich bin beeindruckt“, sagt Pressesprecherin Andrea Jagode. „Es ist schrecklich, dass ein Mensch gestorben ist“, erklärt sie. Gleichwohl seien alle Mitarbeiter erleichtert, dass nicht noch mehr passiert ist.

Im Rahmen einer Mitarbeiter-Informationsveranstaltung am Klinikum erhielten alle von der Geschäftsführung, dem ärztlichen Direktorium und vom Pflegedienst Informationen zum Brandereignis aus erster Hand. „Geschäftsführung und das ärztliche Direktorium sprachen den Mitarbeitern ihren großen Dank aus, denn die Hilfsbereitschaft war groß“, berichtet Jagode. Sogar Mitarbeiter, die frei hatten, seien gekommen, um zu helfen.

Rainer Ott, Klinik-Geschäftsführer, dankt allen Mitarbeitern.
Rainer Ott, Klinik-Geschäftsführer, dankt allen Mitarbeitern. | Bild: Scherrer, Aurelia

Brandschutz wird in den Kliniken des Landes standardmäßig vorgenommen. Die Vorgaben finden sich in der Landesbauordnung. Im Einzelfall können auch darüber hinaus gehende Lösungen getroffen werden, wie der der Konstanzer Kreisbrandmeister Carsten Sorg erklärt. Zum Standard gehören Brandmeldeanlagen, die auch im gesamten Klinikum Konstanz eingebaut sind. Sie sollen die Feuerwehr alarmieren, sobald der Rauchmelder bei der ersten Rauchentwicklung anschlägt.

Rauchmelder und Schutztüren werden regelmäßig kontrolliert

Im Konstanzer Fall hatte das auch sogleich funktioniert, wie es seitens des Klinikums heißt. Zum Sicherheitsstandard an Kliniken gehört eine Trennung in Brandabschnitte. So verfügt auch der Altbau des Konstanzer Krankenhauses über Rauchschutztüren, die zum Brandzeitpunkt geschlossen waren. Rauch konnte sich damit nicht ausbreiten, was sonst ein Problem geworden wäre, so Sorg. Denn nicht das Feuer, sondern die starke Rauchentwicklung sei häufig das Gefährliche bei Bränden.

Grundsätzlich müssen Rauch- und Brandschutztüren an die Rauchmelder gekoppelt sein, so dass sie bei Alarm automatisch schließen, wenn sie offen stehen. Die Sicherheit wird regelmäßig untersucht. So gibt es alle fünf Jahre Feuerschutzmaßnahmen, bei denen auch die Feuerwehr dabei ist.