Quasi über Nacht stand er da: Der Turm an der Schänzlebrücke, der künftig Teil des Asisi-Panoramas sein wird. Über Nacht stimmt zwar nicht ganz, doch nicht einmal zwei Wochen hat es gedauert, bis das über 50 Meter hohe Gebäude errichtet war. Möglich gemacht hatte das die sogenannte Gleitschalungstechnik, die auch beim Rottweiler Aufzugtestturm zum Einsatz kam. Und so mancher Konstanzer wird sich beim ersten Blick auf den Turm wohl gefragt haben: „Wo kam der denn so plötzlich her?“

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Seitdem ist gefühlt nicht mehr so viel auf der Baustelle passiert. Auch das stimmt nur bedingt, wie Bauleiter Mike Vivas dem SÜDKURIER gegenüber angibt. „Es ist sehr viel gegangen, davon sieht man nur nicht soviel“, sagt Vivas. Inzwischen sei die Panorama-Decke fertiggestellt, also jene Fläche, auf der in Zukunft noch eine Turm-Konstruktion mit Plateau aufgebaut wird, von der aus dann das 360-Grad-Panorama von den Besuchern betrachtet werden kann.

„Insgesamt sind die Rohbauarbeiten zu 98 Prozent abgeschlossen“, so der Bauleiter. Was dabei lediglich noch fehlt, folgt dann im Januar. Dann wird ein weiterer, zwei Meter hoher Betonsockel auf die Panorama-Ebene gesetzt. Auf diesem wiederum werden die Holzstützen installiert, die später die Außenhaut des Gebäudes werden sollen. Bei dem Sockel handele es sich um eine verpflichtende Brandschutzmaßnahme.

„Insgesamt sind die Rohbauarbeiten zu 98 Prozent abgeschlossen“, sagt Bauleiter Mike Vivas.
„Insgesamt sind die Rohbauarbeiten zu 98 Prozent abgeschlossen“, sagt Bauleiter Mike Vivas. | Bild: Moritz Stein

Holzkonstrukte werden in der Schweiz gefertigt

Parallel dazu wird ein Gerüstturm aufgebaut, damit danach die Montage der Holzkonstruktion erfolgen kann. „Im März wollen wir damit anfangen“, so Mike Vivas. „Dann geht es wieder nach oben.“ Und zwar weitere 32 Meter, denn so hoch sind die Holzkonstruktionen, die aktuell in der Nähe von St. Gallen in der Schweiz angefertigt werden. Insgesamt soll das Gebäude knapp 52 Meter hoch und somit der höchste Holzbau in Baden-Württemberg werden.

Dabei wird die Anlieferung und damit auch die Bauarbeiten etwas komplizierter, gibt Vivas einen Einblick. Denn die riesigen Holzelemente dürfen nicht über die Baustelleneinfahrt angeliefert werden. Deshalb muss die Reichenaustraße/B33 genutzt werden. Um nur minimale Verkehrsbeeinträchtigungen zu verursachen, dürfen die Schwerlasttransporter nur einen Korridor von 22 bis 5 Uhr morgens nutzen.

Zwei Baustellen, die das Gesicht des Quartiers rund um die Schänzlebrücke langfristig stark verändern werden: das neue Parkhaus ...
Zwei Baustellen, die das Gesicht des Quartiers rund um die Schänzlebrücke langfristig stark verändern werden: das neue Parkhaus Europaquartier (links) und das Asisi-Panorama (rechts). | Bild: Gerhard Plessing

Doch bis dahin ist erst einmal Urlaub angesagt, so Vivas. „Die Jungs dürften erstmal alle nach Hause“, so der Bauleiter. Schließlich hätten sie in den vergangenen Monaten hart gearbeitet; viele hätten sich bereits auf ihre Familien zu Hause – oft auch im Ausland – gefreut. Am 7. Januar gehe es dann weiter mit den Bauarbeiten in der Nähe der Schänzlebrücke.

Was den Zeitplan angehe, liege man auf Kurs. Bereits im Sommer hatte man angekündigt, bis Mitte Dezember mit dem Rohbau nahezu fertig sein zu wollen. „Wir sind guter Dinge, dass wir mit der Eröffnung zum Ende des Jahres loslegen können“, so der Verantwortliche. Zuvor soll der Aufbau der Holzkonstruktion weitestgehend bis Oktober 2025 abgeschlossen sein.

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