Die Absperrbänder am Tatort sind schon lange verschwunden, die offenen Fragen auch über einen Monat nach den Schüssen auf der Reichenaustraße geblieben.

Nachdem es in den frühen Morgenstunden des 7. Julis zuerst in der Diskothek Grey und danach auch im Bereich der Agip-Tankstelle zur körperlichen Auseinandersetzung zweier Gruppen gekommen war, fuhren zwei Männer auf einem Roller vor.

Einer der beiden feuerte während der Fahrt auf eine der Personengruppen, wobei ein 37-Jähriger schwer verletzt wurde. Das Motiv der Täter, in welcher Beziehung das Opfer zu ihnen stand, welche Schusswaffe sie verwendeten, all das blieb zunächst unklar.

Beide Tatverdächtige mittlerweile in U-Haft in Deutschland

Schnell ermittelt werden konnten die Tatverdächtigen, sie wurden noch am Abend des Tattags in der Schweiz festgenommen. Beide haben die italienische Staatsangehörigkeit, nur einer stimmte jedoch einem vereinfachtem Auslieferungsverfahren zu, weshalb der andere zunächst weiter in der Schweiz einsaß.

Wie Staatsanwältin Nathalie Werth auf SÜDKURIER-Nachfrage bekannt gibt, sitzt mittlerweile auch der zweite Beschuldigte in Deutschland in Untersuchungshaft. Die Überstellung durch die Schweizer Behörden sei am 25. Juli erfolgt.

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Die Schüsse kamen aus einem Revolver

Nicht die einzige Neuigkeit, über die Werth in diesem Fall berichten kann: Die Munition, mit der geschossen wurde, ist nun ebenfalls bekannt. „Ein Projektil konnte sichergestellt werden, bei dem Geschoss handelt es sich um Revolvermunition des Kalibers .32 Zoll“, so die Staatsanwältin. Weltweit ein durchaus gängiges Kaliber – unter den in Konstanz gemeldeten Waffen jedoch nicht, erklärt Anja Fuchs, Pressesprecherin der Stadt.

Genaue Angaben zur Tatwaffe können von der Staatsanwaltschaft nicht gemacht werden. Fest steht, dass mitten in Konstanz mit einem Revolver mit scharfer Munition geschossen wurde, und das mehrfach, wie Werth bestätigt.

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Opfer an Auseinandersetzung nicht beteiligt

Scharfes Geschoss also – was das Opfer womöglich gar nicht treffen sollte. Denn: „Der Geschädigte war nach bisherigen Erkenntnisstand zuvor nicht an einer Auseinandersetzung im Grey beteiligt“, sagt Nathalie Werth, die Ermittlungen würden jedoch noch andauern. Ob die Schüsse die Konsequenz auf die vorherigen Auseinandersetzungen im Grey und bei der Tankstelle waren, bleibt also zunächst offen.

Immerhin: Schon kurz nach der Tat konnte die Staatsanwaltschaft Entwarnung geben, der angeschossene Mann befinde sich auf dem Weg der Besserung, hieß es damals. Der aktuelle Gesundheitszustand des Opfers ist der Staatsanwaltschaft aber nicht bekannt, so Nathalie Werth.